Metropolregion

Gateway49-Accelerator: Starthilfe für Gründer:innen

24. Januar 2023
Lübecker Accelerator unterstützt Startups aus den Branchen Food, Life Science, Smart City und Logistik mit Coaching, Netzwerk und Startkapital

Ob mobiles Blutanalyselabor für den Rettungsdienst, Einspeiseprognosen für erneuerbare Energien auf Basis von künstlicher Intelligenz oder ein kluges System zur passgenauen Bewässerung von Straßenbäumen und Stadtbegrünung – Der 2020 gestartete Gateway49-Accelerator hat bereits eine ganze Reihe erfolgreicher Startups hervorgebracht. Das freut besonders Dr. Frank Schröder-Oeynhausen, Geschäftsführer des Technikzentrums Lübeck (TZL), einem Gemeinschaftsunternehmen der Lübecker Wirtschaft zur Förderung von Innovation, Wissenstransfer und Unternehmensgründungen. Ein Ansatz dieser Wirtschaftsförderung ist der Gateway49-Accelerator, den Schröder-Oeynhausen gemeinsam mit Stefan Stengel initiiert hat. „Das TZL ist bereits seit 36 Jahren als Inkubator für neue Geschäftsideen aktiv. Mit dem Gateway49-Accelerator wollten wir nun den Fokus besonders auf junge Gründer:innen richten. Die Blaupause dazu stammt von Stefan Stengel, der bereits mehrere internationale Acceleratoren aufgebaut und über hundert digitale Startups erfolgreich begleitet hat“, erläutert Schröder-Oeynhausen.

Workshops, Coaching und 30.000 Euro

Gateway49 konzentriert sich vor allem auf die Branchen Food, Life Science, Smart City und Logistik, ist jedoch auch offen für Ideen aus Bereichen wie 3D-Druck, Künstliche Intelligenz, Cloud Computing, Internet of Things, Big Data oder Robotik. „Wir haben uns bei unserer Schwerpunktsetzung an den großen Lübecker Clustern orientiert. So können wir den Startups Zugang zu einem möglichst großen Pool von Unternehmen bieten und damit zu potenziellen Kunden oder Geldgebern“, erklärt Schröder-Oeynhausen.

Wer sich für das Programm qualifiziert, durchläuft ein neunmonatiges strukturiertes Workshop- und Trainingsprogramm, erhält Zugang zu Coworking-Flächen und Unterstützung beim Prototypen-Bau im FabLab Lübeck. Bis zu 15 Teams werden pro Jahr unterstützt. Startups in einer frühen Phase erhalten 30.000 Euro Finanzierung.

GATEWAY49-Geschäftsführer Dr. Frank Schröder-Oeynhausen

Neu: Early bzw. Later Stage-Programm

„Das Geld fließt, ohne dass die Gründerteams Anteile an ihrem Unternehmen abgeben müssen. Sie bleiben vollkommen unabhängig“, betont Schröder-Oeynhausen. „Die 30.000 Euro reichen natürlich nicht, um das Startup komplett zum Markteintritt zu führen, aber um einen Prototypen zu bauen.“ Das Programm ist in drei Phasen unterteilt, in der das Geschäftsmodell kontinuierlich weiterentwickelt und durch Pitches überprüft wird. „All das zielt auf den großen Demoday ab, bei dem sich die Startups potenziellen Geldgebern präsentieren.“ Erstmals unterteilt sich der Gateway49-Accelerator 2022 in ein Early Stage- bzw. Later Stage-Programm. Fortgeschrittene Startups erhalten kein Geld, profitieren aber im selben Maße vom Netzwerk, das sich durch die langjährige Arbeit des TZL ergeben hat. „Wir haben festgestellt, dass Startups, die noch ganz am Anfang stehen, vor allem grundsätzliche Unterstützung bei der Entwicklung eines tragfähigen Geschäftsmodells brauchen, während für Fortgeschrittene die Begleitung durch Mentoren und Coaches wichtig ist“, so Schröder-Oeynhausen.

Niclas Apitz, Christina Tange, Kirsten Seger, Frank Schröder-Oeynhausen, Stefan Stengel (mit Pixi Feelgood Manager), Sascha König und Nils Eckardt

Batch 5 startet im März

Durch persönliche Kontakte in die Unternehmen hinein, ließe sich so manches Problem schnell lösen, betont Schröder-Oeynhausen. „Ein Startup aus unserem letzten Batch hat lange nach einer Testküche gesucht, um einfach mal 50 Kilo einer veganen Joghurt-Alternative auf einmal anzusetzen zu können. Am Ende half ein persönlicher Kontakt zum Holiday Inn Lübeck und kurz darauf konnten die Gründer:innen in der Hotelküche loslegen.“

Die Bewerbungsfrist für Batch 5 endete im Januar. Drei Punkte waren für die Jury entscheidend: Idee, Team und Impact. Sind die Gründer:innen in der Lage, sich in den Kunden hinein zu versetzen? Haben sie den Markt analysiert? Wissen sie, wo sich Nischen auftun oder wie genau sie in etablierte Märkte vorstoßen können? Und finden sich im Team alle notwendigen Expertisen? Ideal, aber kein Muss ist, wenn in der Bewerbung auch noch Umsatz- und Kundenstruktur-Vorstellungen enthalten sind. Am 1. März 2023 fällt der Startschuss für das nächste Programm.
ys/mm

Quellen und weitere Informationen

Ähnliche Artikel

Startups: Hamburger Gründerszene wird immer weiblicher

Handelskammer Hamburg stellt Gründungsbarometer vor. Fast jedes dritte Unternehmen wurde 2021 von Frauen gegründet

Gründungsschub für Startups in der Metropolregion

Als neuer Partner des StartUp SH entwickelt die FH Wedel einen Mikroabschluss in Digital Entrepreneurship

Leuphana Universität ebnet Gründungen den Weg

Erfolgreicher Ansatz: Universität in Lüneburg will unternehmerisches Handeln erlebbar und erlernbar machen

Neue Plattform: Startschuss für Startup City Hamburg

Plattform soll Hamburger Startup Ökosystem transparent und national und international noch sichtbarer machen
Die von uns eingesetzte Consent Management Plattform (https://app.usercentrics.eu/) konnte nicht geladen werden. Dies kann passieren, wenn AdBlocker diese URL fälschlicherweise blockieren. Einige Funktionen, wie z.B. Kartendarstellungen, Umkreissuchen oder Formulare, können so nicht verwendet werden. Um diese Funktionen benutzen zu können, deaktivieren Sie bitte Ihren AdBlocker oder erlauben Sie den Zugriff auf *.usercentrics.eu.