„Das Foodlab wird ein Treffpunkt für die gesamte Lebensmittelbranche Norddeutschlands. Hier kommen große und kleine Unternehmen zusammen, entwickeln innovative Ideen, experimentieren in unserem Pop-Up-Restaurant mit neuen Gastrokonzepten und präsentieren ihre Produkte der breiten Öffentlichkeit“, erklärt Siegemund, die stolz ist auf ein Konzept, das bislang weltweit einzigartig sei. Tatsächlich spannt das Foodlab einen großen Bogen, um etablierten Playern sowie Gründern, aber auch Gastronomen und Köchen Innovationen zu erleichtern. Das Angebot reicht von einem eigenen Accelerator – ein sechsmonatiges Programm, das Coaching-Angebote und einen Arbeitsplatz im „Foodlab-Co-Working-Space“ umfasst – über Entwicklungs-, Fermentier- und Produktionsküchen, bis zu einem Fotostudio, um die entwickelten Produkte professionell in Szene zu setzen. Last but not least wird es eine Kaffee-Rösterei und eine Eventlocation geben.
Christin Siegemund sieht in Hamburg die heimliche Food-Hauptstadt – dank der wachsenden Zahl innovativer Gründer im Food-Umfeld. Da die Marketing-Expertin aus eigener Erfahrung weiß, dass Gründen immer eine Herausforderung ist, wuchs in ihr die Idee zu einem ...
Co-Working-Space und Accelerator
1.200 qm im Elbtorquartier in der Hafencity
Die Grund-Idee, ´alles unter einem Dach`, wurde immer größer – buchstäblich. Suchte Siegemund zunächst eine Fläche zwischen 300 und 600 qm, entschied sie sich schließlich „schockverliebt“ in die 1.200 qm im Elbtorquartier in der Hafencity. Im Herbst 2019 hat sie die Verträge unterschrieben. Wenn die Corona-Auflagen es zulassen soll Mitte Juli geöffnet werden.
Heute schon an übermorgen denken
Das Projekt stemmt Siegemund ganz und gar in Eigenregie. „Hinter mir steht kein Investor.“ Finanzieren soll sich das Foodlab durch die Miet-Einnahmen aus Co-Working Space, Pop-Up-Restaurant und den anderen Angeboten. Mit zahlreichen Unternehmen – von Startups über Mittelständlern bis zu Konzernen – ist Siegemund bereits im Gespräch. „Da besteht großes Interesse, denn alle Unternehmen müssen schon heute an übermorgen denken. Alle treibt die Frage um, was kommt als nächstes?“
Nachhaltigkeit und Transparenz
Als einen vorherrschenden Trend sieht Siegemund aktuell das Thema Nachhaltigkeit. „Etwa die ´Free-From`-Tendenz, also Lebensmittel, die auf Alternativen für Zucker, Fleisch oder Käse setzen.“ Zudem beobachtet die Expertin ein zunehmendes Interesse an gesunden Convenience-Produkten seitens der Verbraucher, sowie die Forderung nach größerer Transparenz was Inhaltsstoffe und Transportwege betreffe. „Aber auch das Thema neue Getränke wird uns weiter beschäftigen und da hat Hamburg ja schon einige erfolgreiche Unternehmen hervorgebracht.“ Tatsächlich kommen Lemonaid und Viva con Agua aus Hamburg, die zudem als sogenannte Impact Startups für nachhaltige Produkte und eine soziale Idee stehen. Aber auch die kreative Craftbeer-Szene ist in Hamburg stark und mit Helmut Wermut oder Gin Sul sowie der Bacardi GmbH sind kleine wie große Spirituosenmarken in der Hansestadt vertreten.
ys/kk