Energiewende

Fernwärmeanschluss für zwei Hamburger Luftfahrtunternehmen

6. September 2024
Lufthansa Technik und Flughafen Hamburg werden ans städtische Fernwärmenetz angeschlossen – Vorbild für weitere Unternehmen?

Mit klimaneutraler Stadtwärme Treibhausgasemissionen senken – das wollen auch zwei Großunternehmen aus der Hamburger Luftverkehrsbranche erreichen. Die Hamburger Energiewerke (HEnW) schließen Lufthansa Technik und Hamburg Airport an ihr Fernwärmenetz an. Durch die Umstellung der Wärmeversorgungen könnten die beiden Luftverkehrsunternehmen demnach ab 2028 jährlich etwa 17.000 Tonnen CO2 einsparen. Mit dem dafür nötigen Netzausbau könnten auch weitere Kunden im Norden der Hansestadt an die Fernwärme angedockt werden.

Beitrag für eine klimafreundliche Zukunft Hamburgs

Die knapp fünf Kilometer lange Fernwärmeleitung der Hamburger Energiewerke soll ab Mitte 2028 Wärme mit einer Leistung von 40 Megawatt an Lufthansa Technik und 11 Megawatt an den Flughafen liefern, hieß es. Dass entspreche einem Wärmebedarf von 17.000 Wohneinheiten. „Mit der Hamburger Fernwärme können wir unsere Emissionen durch Heizwärme sofort um zwei Drittel senken und unsere Hangars bald schon CO2-neutral heizen“, erklärt William Willms, Vorstand Finanzen von Lufthansa Technik. Das sei eine bedeutende Investition in den Stammsitz und ein Beitrag für eine klimaneutrale Zukunft der Elbmetropole. 

Auch Hamburg Airport, dessen Wärmeversorgung rund 87 Prozent der verbleibenden Treibhausgasemissionen ausmache, profitiert von der Entscheidung für Fernwärme. „Rund 80 Prozent dieser Emissionen können wir einsparen und kommen unserem Ziel, bis 2035 einen CO2-emissionsfreien Betrieb zu erreichen, entscheidend näher“, sagt Christian Kunsch, Vorsitzender der Geschäftsführung am Hamburg Airport. Dies zahlt auf die Klimastrategie „Net Zero 2035“ ein, mit der das Luftfahrtunternehmen seine Vorreiterrolle im Klimaschutz unterstreichen will. 

Extra-Schub für Wachstumspläne im Hamburger Norden

„Der Anschluss der beiden Unternehmen gibt unseren Wachstumsplänen im Norden Extra-Schub“, betont HEnW-Geschäftsführer Michael Prinz. „Die neue Fernwärmeleitung macht es uns möglich, dort unser Stadtwärmenetz weiter auszubauen und die fossilen Heizsysteme weiterer Gebäude im Norden abzulösen.“ Dies soll ab den 2030er-Jahren Realität werden. Darüber hinaus könne die geplante Fernwärmeleitung auch zusätzliche Synergien und Möglichkeiten für den Gewerbepark Hamburg-Nord schaffen, um in unmittelbarer Nähe ein Nahwärmenetz zu schaffen. „Gemeinsam mit dem Unternehmensnetzwerk hat das Bezirksamt bereits lokale Potenziale für erneuerbare Energien identifiziert“, berichtet Michael Werner-Boelz, Bezirksamtsleiter Hamburg-Nord.

Stadtwärmenetz-Ausbau soll fossile Heizungsanlagen rasch ablösen

Lufthansa Technik und Flughafen Hamburg könnten nun zum Vorbild für weitere Unternehmen werden und dazu beitragen, dass die Hansestadt ihre Klimaziele schneller erreiche, so Hamburgs Umweltsenator Jens Kerstan. Der Ausbau des Stadtnetzes sei Teil des Transformationsplans der Hamburger Energiewerke zur Klimaneutralität, die bis 2045 erreicht sein soll. Der Ausbau des Fernwärmenetzes konzentriere sich auf mehrgeschossige Büro- und Wohngebäude zur möglichst raschen Ablösung fossiler Heizungsanlagen. Das HEnW-Stadtnetz umfasse derzeit 860 Kilometer. 
mm/kk

Quellen und weitere Informationen

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