„Unser Ziel ist es, dass Hamburg bis 2045 CO2-neutral aufgestellt ist. Dabei ist es dringend nötig, beim Umbau der Heizungsinfrastruktur die Gebäude weitestgehend auf Wärmenetze, Wärmepumpen oder andere dezentrale Optionen umzustellen“, erklärt Umweltsenator Jens Kerstan. Die neue Wärmenetzeignungskarte gilt dabei als erster Zwischenschritt. Mit der Kennzeichnung von Eignungsgebieten für Wärmenetze können Eigentümer:innen bereits in Erfahrung bringen, ob das Beziehen von Fernwärme zukünftig in Betracht käme, wo ein Ausbau bzw. Neubau möglich erscheint und wo aus wirtschaftlicher Sicht nicht. Dicht bebaute Gebiete mit hoher Wärmebedarfsdichte seien hier eher für eine Wärmenetzversorgnung geeignet als dünn besiedelte Gebiete mit überwiegend Reihen- und Einfamilienhäusern. Die Ausgestaltung der kommunalen Wärmeplanung soll weitere Antworten liefern, wie CO2-neutrales Heizen gelingen kann. Dazu zählt unter anderem, Möglichkeiten zum Ausbau von Wärmenetzen und zur Wärmeeinsparung aufzuzeigen.
Auf dem Weg zur kommunalen Wärmeversorgung verfolgt Hamburg ambitionierte Ziele. Festgeschrieben ist das Vorhaben im Gesetz für die Wärmeplanung und zur Dekarbonisierung der Wärmenetze, das Anfang 2024 in Kraft trat. Demnach sollen bis zum Jahr 2040 Wärmenetze zu 80 Prozent aus erneuerbaren Energien oder unvermeidbarerer Abwärme gespeist und ausgebaut werden. Online zeigt eine Karte den ersten Zwischenstand, wo Wärmenetze entstehen könnten. Bis Mitte 2026 muss Hamburg darauf aufbauend eine Wärmeplanung vorlegen. Diese soll für Gebäudeeigentümer:innen konkrete Handlungsoptionen aufzeigen, legt aber keine rechtlichen Pflichten oder Ansprüche fest.
Hamburgs Ziel: Klimaneutralität bis 2045
Kommunale Wärmeplanung und Dekarbonisierung als Gemeinschaftsprojekt
Von Wärmepumpen über Hybridlösungen mit Solarthermie bis zu Pelletkessel – Neben einem potenziellen Fernwärmenetzanschluss sollen Gebäudeeigentümer:innen auch an weitere Optionen der Wärmeversorgung herangeführt werden. Unter Beteiligung der Öffentlichkeit und im engen Austausch mit Wärmenetzbetreibern sowie der Hamburger Wohnungswirtschaft soll die kommunale Wärmeplanung kontinuierlich weiterentwickelt werden. Im nächsten Schritt sollen gemeinsam die Ausbauplanung für die Eignungsgebiete konkretisiert und unter anderem zeitliche Abstimmungen getroffen werden.
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