Forschung

„Calls for Transfer“ fördert erneut Hamburger Wissenschaftsprojekte

11. Januar 2023
Wissenschaftsbehörde unterstützt Wissenstransfer an Hochschulen. Startschuss für 15 neue Projekte

Viele zukunftsträchtige Ideen von Wissenschaftler:innen der staatlichen Hochschulen Hamburgs werden aufgrund fehlender finanzieller Mittel verworfen und nicht umgesetzt. Hier will die Hamburger Wissenschaftsbehörde entgegenwirken und hat dafür das Förderprogramm „Calls for Transfer“ (C4T) ins Leben gerufen. Seit 2018 seien dadurch über 100 Projektideen gefördert und erfolgreich umgesetzt worden. In der achten Förderrunde wurden nun weitere 15 Ideen ausgewählt, die mit insgesamt 443.350 Euro unterstützt werden. Im Fokus des Förderprogramms steht der Transfer innovativer Ideen aus der Theorie in die Praxis und damit langfristig der Sprung von der Wissenschaft in die Wirtschaft.

Calls for Transfer: innovative Projektideen von Energiegewinnung bis zu Weltreligionen

Die wissenschaftlichen Disziplinen der C4T-Projekte reichen von technologischen bis zu sozialen Disziplinen. Alle eint ein innovativer Ansatz, der Wirtschaft und Gesellschaft voranbringen soll. Forscher:innen aus den technologischen Fachbereichen konzentrieren sich vorrangig auf neue Lösungen für Energie- und Umweltprobleme, zum Beispiel die Energiegewinnung aus Fließgewässern oder eine spätere Umrüstung von LNG-Terminals. Wissenschaftler:innen aus nicht-technologischen Disziplinen widmen sich der nachhaltigen Verbesserung von Lebenssituationen verschiedener gesellschaftlicher Gruppen, beispielsweise durch Podcasts für die psychische Gesundheit geflüchteter Frauen aus der Ukraine oder Forschungen zum Zusammenhalt unserer pluralen Gesellschaft durch interreligiöse Gemeinschaften.

Wissenschaftliche Ideen in Anwendung bringen

„Wir unterstützen Forscher:innen dabei, Ideen und Wissen von der Hochschule in die Anwendung zu bringen – ob in Wirtschaft, Industrie, Gesellschaft oder Kultur“, sagt Hamburgs Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank über das C4T-Förderprogramm. Vor allem in Krisenzeiten zeige sich, wie wichtig Innovationen sind. „Die Fähigkeit umzudenken, neue Themen mutig zu erforschen und Lösungen für unvorhersehbare Fragestellungen zu finden, ist wichtig für Hamburgs Zukunft.“ Der Erfolg der geförderten Projekte zeige die Bedeutung der Wissenschaft für die Stadt. „Wissenschaft sorgt für Fortschritt, Innovationen und Investitionen“, so Fegebank weiter. Aus den insgesamt 100 geförderten Projektideen sind laut Wissenschaftsbehörde neue Patente und Ausgründungen sowie soziokulturelle Projekte und Ausstellungen hervorgegangen.

Neue Förderrunde startet ab März 2023

Insgesamt 40 Anträge gingen bei der achten Förderrunde im Jahr 2022 ein. Ein Gremium aus neun Expert:innen verschiedener Disziplinen bewertete die Ideen hinsichtlich Innovationskraft, Transferpotenzial sowie gesellschaftlicher Relevanz. Für die 15 ausgewählten Projekte erhalten die Forschenden jeweils bis zu 30.000 Euro, die flexibel innerhalb eines Jahres genutzt werden können. Die bewilligten Projekte können im Februar 2023 starten. Finanziert wird das C4T-Programm von der Behörde für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke (BWFGB) der Freien und Hansestadt Hamburg mit insgesamt über zwei Millionen Euro innerhalb der zweiten Förderperiode. Die Trägerschaft liegt bei der Technischen Universität Hamburg (TUHH). Die Hamburg Innovation GmbH, Wissens- und Technologie-Transfereinrichtung der staatlichen Hamburger Hochschulen, setzt das Projekt um und koordiniert es. Im März beginnt der neunte C4T-Call. Dann können sich erneut Forschende aller staatlichen Hamburger Hochschulen mit ihren Projekten für die Fördersumme bewerben.
nj/mm/sb

Quellen und weitere Informationen

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