Die IHK Nord bewertet die konjukturelle Lage der maritimen Branchen mit dem sogenannten Geschäftsklimaindex. Er reicht von 0 (schlecht) bis zu 200 Punkten (sehr gut). Mit einem Anstieg von rund 44 Punkten im vergangenen halben Jahr verzeichne innerhalb der norddeutschen maritimen Wirtschaft derzeit die Schifffahrt den positivsten Trend. Der Geschäftsklimaindex liege nun bei rund 127 Punkten. 85 Prozent der befragten Reeder würden ihre aktuelle Geschäftslage als gut oder befriedigend beurteilen. Ähnlich gut sei die Situation in der Hafenwirtschaft: Rund drei Viertel der Betriebe bezeichneten ihre aktuelle Geschäftslage als gut oder befriedigend. Der Geschäftsklimaindex sei von rund 105 auf 118 Punkte gestiegen.
Während die Hafenwirtschaft und Schifffahrt in Norddeutschland ihre Geschäftslage im Vergleich zum Frühjahr 2021 als verbessert ansehen, überwiegen beim Schiffbau weiterhin die Sorgen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Konjunkturumfrage der IHK Nord, dem Zusammenschluss von Industrie- und Handelskammern aus Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Bremen und Mecklenburg-Vorpommern.
IHK-Konjunkturumfrage: positive Entwicklung bei Schifffahrt und Hafenwirtschaft
Konjunktur: Schiffbau verzeichnet Rückgang
Das Sorgenkind der maritimen Wirtschaft bleibt der Schiffbau. Er verliere im Geschäftsklimaindex rund neun Punkte im Vergleich zum Frühjahr 2021 und liege nun bei knapp 70 Punkten, so die IHK Nord. Gründe für den Rückgang seien steigende Energie- und Rohstoffpreise, der zunehmende Fachkräftemangel und die mangelnde Auslandsnachfrage. „Um die sehr schwierige Lage im Schiffbau zu überwinden, muss die Finanzierung von Schiffbauaufträgen von der Politik besser unterstützt werden“, betont Norbert Aust, Vorsitzender der IHK Nord. Zudem müssten sich Bund und Länder flexibler und schneller bei der staatlichen Vergabe von Neubau- und Reparaturaufträgen zeigen, so Aust weiter.
tn/sb