Das Maritime Cluster Norddeutschland (MCN) treibt die Digitalisierung und insbesondere den 3D-Druck als strategisches Schwerpunkthema voran. Dazu haben sich verschiedene maritime Akteure jetzt zum Kooperationsnetzwerk MN3D zusammengeschlossen. Gefördert werden die Aktivitäten vom Bundeswirtschaftsministerium.
Der weltweite Umsatz in der additiven Fertigung mit Software, Hardware und Materialien stieg 2018 dem Cluster zufolge um 18 Prozent auf über 8 Milliarden Euro. Auch für die nächsten Jahre wird dem 3D-Druck-Markt ein hohes Wachstum prognostiziert. Während additive Fertigungsverfahren in der Automobilbranche oder der Luft- und Raumfahrt bereits etabliert sind, steht die Nutzung von additiven Fertigungsmethoden im maritimen Sektor noch am Anfang.
Innovative Lösungen gesucht
„Das Maritime Netzwerk für den 3D-Druck (MN3D) will Verfahren und Produkte entwickeln, die die spezifischen Herausforderungen in der maritimen Branche besser berücksichtigen”, erläutert Netzwerkmanager Daniel Klose von DSN Connecting Knowledge. „Diese betreffen die Größe der Bauteile und ihre Belastung durch niederfrequente Schwingungen und Seewasser, ihre Erreichbarkeit, Haltbarkeit und damit verbundene Zuverlässigkeit. Schließlich müssen sie in besonderem Maße Umweltanforderungen genügen und ihre Wirtschaftlichkeit erweisen. Dies alles erfordert innovative Lösungen, die von additiver Fertigung in anderen Sektoren abweichen.”
So geht es weiter
MN3D werde dazu eine technologische Roadmap entwickeln. Geplant seien FuE-Projekte in den Teilbereichen Oberflächenbeschaffenheit, Materialien, Integration von Sensorik, Bauteilgrößen sowie Standzeiten von Werkzeugen. Das Kooperationsnetzwerk wird gefördert durch das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) vom Bundeswirtschaftsministerium. Kleine und mittelständische Unternehmen sollen in die Lage versetzt werden, zusammen mit Forschungseinrichtungen innovative Forschungs- und Entwicklungsprojekte durchzuführen.
Das Netzwerk wird auch auf der maritimen Weltleitmesse SMM 2021 präsent sein: In der „Maritime 3D-Printing Show Area“ zeigen die Netzwerkpartner vom 2. bis 5. Februar 2021 ihre innovativen Produkte und Verfahren.
Diese Akteure sind dabei
Insgesamt 20 Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus ganz Norddeutschland haben sich in dem Netzwerk zusammengeschlossen, darunter auch Mitglieder des Maritimen Clusters Norddeutschland (MCN). Die MCN-Mitglieder Winter 3D Konstruktions GmbH, DNV GL SE,FEM-composites, Gebr. Friedrich Industrie- und Elektrotechnik GmbH, Gebr. Potthast Kunststoffspritzguss GmbH & Co. KG, Mecklenburger Metallguss GmbH, REINTJES GmbH, Rolf Lenk Werkzeug- und Maschinenbau GmbH, S.M.I.L.E-FEM GmbH, Treo – Labor für Umweltsimulation GmbH, Weihe GmbH sind MN3D-Netzwerkpartner. Das Helmholtz-Zentrum Geesthacht-Zentrum für Material- und Küstenforschung GmbH, die Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg sowie das Maritime Zentrum der Hochschule Flensburg – ebenfalls Mitglieder im MCN – sind als Forschungspartner beteiligt.
„Gemeinsam mit unseren Mitgliedern sind wir bereits seit mehreren Jahren im Bereich additive Fertigung aktiv”, erläutert Lina Harms, Hamburger Geschäftsstellenleiterin des Maritimen Clusters Norddeutschland. „Besonders kleine und mittelständische Unternehmen in Deutschland tragen ein großes Innovationspotenzial in sich. Wir möchten dieses noch weiter unterstützen und so die internationale Wettbewerbsfähigkeit weiter steigern."
kk