Innovation

Zukunftsort für Innovation: Factory Hammerbrooklyn eröffnet

12. Mai 2021
Im spektakulären Gebäude am Hamburger Stadtdeich soll der Zukunftsort für ein Innovations-Ökosystem entstehen. Interview mit CEO Nico Gramenz

The perfect match: Hammerbrooklyn, eines der größten privatwirtschaftlichen Zukunftsprojekte Deutschlands, trifft auf das nach eigenen Angaben erfolgreichste Innovations-Ökosystem der Welt. Mit Factory Hammerbrooklyn entsteht ein Ort, an dem Stadtgesellschaft, Unternehmen, Talente, Freelancer und Startups zusammenkommen, um zu experimentieren, zu lernen und Innovationen zu erzeugen. Am Donnerstag (6. Mai) eröffnete die Factory Hammerbrooklyn in dem spektakulären Gebäude auf zunächst 7.000 Quadratmetern in zentraler Lage zwischen den Hamburger Deichtorhallen und dem Großmarkt. Hamburg News sprach mit Nico Gramenz, dem CEO der Factory Berlin und Betreiber von Factory Hammerbrooklyn über seine Pläne.

Hamburg News: Ihr habt diesen inspirierenden Ort für euer Geschäftsmodell gefunden. Wie kam es dazu?

Nico Gramenz: Wir waren auf der Suche nach einem weiteren Standort für unser in Berlin an zwei Standorten sehr erfolgreiches Geschäftsmodell. In Hamburg fanden wir genau das offene und energiereiche Mindset, das wir suchten. In den Gesprächen mit Beteiligten aus Wirtschaft und Politik haben wir realisiert, dass wir die gleiche Vision teilen.

Hamburg News: Workspaces, Labs, Meeting Rooms befinden sich hier, ihr seid Company Builder, Ideenschmiede, kuratierter Innovations-Hub und vor allem Netzwerk. Künstler*innen, Musiker*innen, Politik, Wirtschaft, Unternehmen, Startups, Investor*innen sollen hier zusammenkommen. Beschreiben Sie mal bitte das Geschäftsmodell in wenigen Sätzen.

Nico Gramenz: Give every Creator an Empowering Network. Wir geben jedem Macher und jeder Macherin ein relevantes Netzwerk. Dafür bringen wir bereits eine große internationale Community mit. Factory Berlin hat 4.000 Mitglieder aus 70 Nationen, ist Keimzelle für Startups; seit 2015 investierten Kapitalgeber rund eine Milliarde Euro in die Gründungen. Wir wollen die Community empowern und inspirieren, und wir wollen Brücken bauen. Zwischen den verschiedenen Clustern und Initiativen in Hamburg, zwischen Berlin und Hamburg, aber auch weltweit

CEO Nico Gramenz

Hamburg News: The perfect match also. Welche Rolle spielt dabei der physische Ort – wie in Berlin und jetzt hier in Hamburg?

Nico Gramenz: Das Netzwerk steht bei uns im Fokus, aber der physische Ort ist auch sehr wichtig, Corona hat es gezeigt. Wir können uns virtuell vernetzen, aber wir haben auch eine große Sehnsucht, uns physisch begegnen, wollen uns gleichzeitig wohlfühlen und inspiriert. Mit Gleichgesinnten aber auch Andersdenkenden zusammenkommen, um neue Einsichten, Ideen und Perspektiven zu gewinnen. 

Hamburg News: Ihr sagt, Hamburg als Standort begeistert euch, weil hier neben der starken Wirtschaft auch ein enormer Zukunftsdrang und Innovationswille herrscht. Woran merkt ihr das?

Nico Gramenz: Die Aufbruchstimmung ist spürbar. Uns wurden sofort alle Türen zum Hamburger Netzwerk geöffnet. Eine derartige Offenheit und politische Unterstützung, sowie das Angebot der kurzen Entscheidungswege haben wir so noch nicht erlebtDie Bereitschaft zum Teilen – Netzwerk und Wissen –, das sind Voraussetzungen für das, was wir hier schaffen wollen, einen Third Space zwischen Wohnung, Office und Freizeitort. Die Verschmelzung der beiden Orte Home und Office erleben wir gerade. Wir bringen auch das Thema Freizeit und soziales Miteinander dazu und gestalten den Third Space als inspirierende, kreative Begegnungsstätte. So bringen wir zum Beispiel die Riverside Studios nach Hamburg. Riverside Studios wird einen Raum für lokale Künstler und Musiker kuratieren. 

Factory Hammerbrooklyn

Hamburg News: Wie genau kann man sich das Matchmaking vorstellen? Bewirbt man sich bei euch als Mitglied und wird ausgewählt, wenn es zum Portfolio passt und was muss man mitbringen?

Nico Gramenz: Ja, grundsätzlich bewirbt man sich. Voraussetzung ist, dass man bereit ist, sein Wissen und seine „Probleme“ zu teilen. Nur dann kann das Netzwerk helfen. Das ist insbesondere wichtig, wenn sich Industrieunternehmen bei uns bewerben. Dazu braucht es noch die individuelle Energie, sich als Teil der Community einzubringen. Uns ist es wichtig, dass wir erkennen, wie das Netzwerk dem Member und der/die Member dem Netzwerk nützen. Durch die Logik haben wir eine innovationsfördernde Dynamik geschaffen, die sich in messbaren Ergebnissen wie eben den Startup-Gründungen, den Investitionen oder den Erfolgsgeschichten der Einzel-Member zeigen. 

Hamburg News: Was sind jetzt nach der gelungenen, größtenteils virtuellen Eröffnung die next steps?

Nico Gramenz: Wir wollen hier unser Netzwerk weiter ausbauen und aus der Innovationsstrategie der Stadt messbare Ziele ableiten, um konkret zu schauen, wo wir mit der Vernetzung wirken können. Inhaltlich glauben wir ja an die Innovation durch Perspektivenwechsel und fördern die Interdisziplinarität unserer Community. Dennoch sind derzeit die Themen Mobilität, Digital Health und Smart City sowie die Verknüpfung der Digital- mit der Kreativszene unsere Hot-Spots. Wir bieten darüber hinaus viele Events und Programme an, und wenn es hoffentlich bald wieder möglich ist, freuen wir uns auf eine Eröffnungsparty live und vor Ort!

Hamburg News: Vielen Dank für das spannende Gespräch!

Das Interview führte Karolin Köcher

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