Der Trend gehe eindeutig zu Komfort und edlem Aussehen, so Gosebeck. Seine Kunden entscheiden sich häufig für ein Modell aus Teakholz, mit einer besonders breiten Sitzfläche von 1,45 Metern. Zu seinem Geschäftsmodell kam Gosebeck durch Zufall. Vor Jahren bot ihm ein Bekannter eine große Partie Strandkörbe an, die eigentlich für eine Baumarktkette geliefert worden waren. Dieser hatte die Annahme dann aber verweigert, weil die Körbe zu spät ausgeliefert worden waren, erzählt Gosebeck. Also nahm er sie und war überrascht, wie schnell sie sich verkaufen ließen. „So ist dann mein Unternehmen entstanden“, sagt der Gründer heute. Kay und Nils Gosebeck tragen die Verantwortung für 50 Mitarbeiter, die alle am Unternehmensstandort in Buxtehude in der Metropolregion angesiedelt sind.
Schon seit Ende des 19. Jahrhunderts gehören Strandkörbe zum Bild an den Stränden von Ost- und Nordsee. Die Entwicklung der Körbe ist aber auch heute noch nicht auserzählt. In Travemünde etwa können Urlauber seit einigen Jahren eine ganze Nacht in einem speziellen Schlafstrandkorbverbringen. In Warnemünde wurde in diesem Sommer ein barrierefreier Strandkorb vorgestellt, der mit EU-Förderung finanziert wurde und mit einer Rampe, einem Klappsitz und einer Abstellfläche für Rollstühle oder Rollatoren ausgestattet ist.
Wenn Kay Gosebeck in seiner Strandkorb-Manufaktur im Landkreis Stade Strandkörbe entwirft, dann denkt er nicht an die Modelle, die den Urlaub verschönern, sondern an solche, die ihn verlängern – zumindest gefühlt. Das Geschäft des Buxtehuder Unternehmens Die Strandkorbprofis, das Gosebeck gemeinsam mit seinem Sohn Nils führt, beruht darauf, dass sich die Kunden das Gefühl des Ost- oder Nordseeurlaubs für zu Hause wünschen. Rund 75.000 Strandkörbe hat das Unternehmen seit seiner Gründung vor 15 Jahren verkauft, die nun in Gärten, auf Terrassen und Balkonen stehen.
Ein Zufall brachte den Unternehmer zu den Strandkörben
Strandkorb mit Sitzheizung
Vier Modelle stellen die Mitarbeiter her, in unterschiedlichen Ausstattungen. Die Kosten für einen Strandkorb liegen bei dem Unternehmen zwischen 850 und 3000 Euro. In diesem Herbst will Gosebeck eine Neuerung herausbringen, ein Strandkorbmodell mit einer integrierten Sitzheizung. „Wir möchten auf diese Weise den Verkauf in den kälteren Monaten ankurbeln“, sagt er. Viele Kunden halten bei der Strandkorb-Manufaktur an, wenn sie auf der Rückfahrt aus dem Urlaub sind oder bestellen im Anschluss über den Onlineshop des Unternehmens. 42 Prozent der Kunden kämen aus Nordrhein-Westfalen, sagt Gosebeck. Dort vermisst man das Strandgefühl offenbar besonders.
at/kk