„Die Luft-und Raumfahrt ist einer der großen Technologiemotoren in Deutschland und von enormer strategischer Bedeutung“, so Janina Marahrens-Hashagen, Vorsitzende der IHK Nord. „Ein deutscher Startplatz für Satelliten würde eine Partizipation an diesem Zukunftsmarkt unmittelbar ermöglichen und den Standort Norddeutschland mit einem Innovations- und Wachstumsschub aktiv unterstützen.“ Neben der Errichtung der Raketen-Startplattform in der Nordsee unterstütze die IHK Nord zudem eine Initiative für einen norddeutschen Raumfahrtflughafen. "Beide Initiativen ergänzen sich, sind technisch machbar und strategisch wie wirtschaftlich sinnvoll“, so Marahrens-Hashagen.
Starten bald Raketen aus norddeutschen Gebieten in den Weltraum? Der Bundesverband der deutschen Industrie (BDI) habe dem Wirtschaftsministerium ein Konzept vorgelegt, in dem die Errichtung einer Offshore-Startplattform für Raketen in der Nordsee thematisiert wird. Konkret gehe es um eine mobile Plattform für kleine Trägerraketen, die Satelliten ins All transportieren sollen. Die BDI-Studie stufe die Pläne als realistisch ein. Laut der Einschätzung des BDI und der IHK Nord (Arbeitsgemeinschaft Norddeutscher Industrie- und Handelskammern e.V.) könnte die Raumfahrtbranche für den Wirtschaftsstandort Norddeutschland künftig eine gewichtige Bedeutung einnehmen. Die Luftfahrt sei eine Zukunftsbranche, die bereits heute viele der Hochtechnologien des Informationszeitalters vereine.
Auch ein norddeutscher Raumfahrtflughafen denkbar
Teilnahme am Raumfahrtmarkt
Der BDI gehe davon aus, dass bis 2028 weltweit in etwa 10.000 Satelliten ins All gestartet werden sollen, Tendenz steigend. Ein Großteil davon seien Kleinsatelliten, die auch von den geplanten norddeutschen Startplattformen in den Weltraum geschossen werden könnten. Die IHK Nord spricht sich in einem Positionspapier ausdrücklich für Norddeutschland als Standort für Satelliten-Startplattformen aus. Die Raumfahrt würde der norddeutschen Wirtschaft im Industrie-und Innovationsbereich Chancen bieten und die internationale Wahrnehmung des Standorts steigern, so die IHK Nord. Neben mobilen Startplattformen in der Nordsee wären im Norden demnach ebenso flugzeuggebundene Raketen-Starts denkbar. Laut einer Machbarkeitsstudie des Deutschen Zentrums für Luft-und Raumfahrt sei unter anderem der Flughafen Rostock-Laage für eine zeitnahe Aufnahme von Raketenstarts im Airlaunch-Verfahren qualifiziert.
tn/kk