„Mir ist Wasserstoff ein Herzensanliegen“, sagte Hamburgs Wirtschafts- und Verkehrssenator Michael Westhagemann. Die Wasserstoff-Wirtschaft soll zur Säule der Energie- und Verkehrswende werden. Ein erster Schritt sei der Aufbau ausreichender Kapazitäten für Elektrolyse, womit Strom in Wasserstoff verwandelt wird. Bis zum Jahr 2025 sollen mindestens 500 Megawatt Elektrolyse-Leistung in Norddeutschland realisiert werden – über 150.000 Autos könnten so mit Strom aus Windparks angetrieben werden. 2030 soll die Leistung bei fünf Gigawatt liegen, was alle aktuell zugelassenen Pkws in Schleswig-Holstein mit Energie versorgen würde. Darüber hinaus ist ein Wasserstoff-Tankstellennetz ist mit rund 250 Tankstellen für Norddeutschland geplant.
Die fünf Küstenländer haben eine gemeinsame Norddeutsche Wasserstoff-Strategie verabschiedet. Wasserstoff gilt als Schlüsseltechnologie in der Energiewende und Norddeutschland will dabei eine Vorbildfunktion übernehmen. Denn in den Küstenregionen kann insbesondere Wind für grüne Stromerzeugung genutzt werden, Wasserstoff unterirdisch gespeichert und über Seehäfen exportiert werden.
Mehr Elektrolyse für grünen Strom in der Mobilität
Rückenwind durch den Bund
Die Minister und Senatoren der Küstenländer forderten die Bundesregierung auf, ihren Vorstoß in der Wasserstoff-Wirtschaft zu unterstützen: „Den notwendigen Rückenwind muss der Bund beisteuern“, sagte Westhagemann. „Deshalb werden wir mit diesem Strategiepapier zeitnah auf die Bundesregierung zugehen, unsere Entschlossenheit hier in Norddeutschland verdeutlichen und den Bund auffordern, zügig die Weichen in Richtung Zukunft – in Richtung Wasserstoff – zu stellen.”
Wasserstoffforschung im Deutschen Maritimen Zentrum
Die Ressortschefs sprachen im Rahmen der Konferenz am 7. November in Lübeck auch über das Deutsche Maritime Zentrum (DMZ) in Hamburg. In Zukunft soll es seinen Schwerpunkt auf Forschung, Entwicklung und Innovationen legen. Dazu gehöre Wasserstoff genauso wie Sicherheit und autonomes Fahren. Ein weiteres Thema der Konferenz war der schnellere Ausbau der Mobilfunkversorgung in Küstenregionen wie auch die norddeutsche Zusammenarbeit mit China.
mt/sb