Die New Work Experience (NWX19), ausgerichtet vom Hamburger Business-Netzwerk Xing, lockte rund 1.800 Teilnehmer in die Elbphilharmonie. Anfang März gaben hier 50 New-Work-Pioniere und Praktiker in Keynotes, Workshops und Masterclasses Impulse für eine neue und vielleicht sogar bessere Arbeitswelt. Es ging um neue Arbeitskonzepte und Führungsmethoden, aber auch um Flexibilität, Demokratie und Diversität.
All diesen Themen widmet sich der Gründer und Chairman der Agentur thjnk AG, Michael Trautmann, zusammen mit dem Unternehmer Christoph Magnussen, bereits seit Anfang Mai 2017 – in Form eines Podcasts. In ‚On the way to New Work‘ laden die Hamburger prominente Vertreter aus Politik und Wirtschaft zum Gespräch, wie Axel Springer-CEO Dr. Mathias Döpfner oder Johann Jungwirt, CDO bei Volkswagen. Im Mittelpunkt steht stets die Frage nach dem Sinn von und die Erfüllung durch Arbeit. Während der NWX19 fasste Trautmann seine persönlichen Top 10 Learnings rund um das Thema New Work zusammen.
1. New Work heißt für viele Menschen weniger Arbeiten.
Das hat Prof. Dr. Frithjof Bergmann, der als Vater der New-Work-Bewegung gilt, bereits in den 80er-Jahren prophezeit.
2. Menschen und Unternehmen brauchen einen ‚Purpose‘.
Wichtiger denn je: Man sollte der Arbeit einen Sinn geben. So rät der Hamburger New-Work-Experte Führungskräften, sich zunächst selbst auf ‚Sinnsuche‘ zu begeben und im Anschluss die Mitarbeiter mitzunehmen.
3. Das Taylor-Prinzip gerät an seine Grenzen. Neue Organisationsprinzipien geben dem Einzelnen mehr Verantwortung.
Anstelle einer traditionellen Management-Hierarchie treten neue Organisationsformen, z. B. selbst organisierende Teams (Holocracy), Lean Management, agiles Arbeiten und herkömmliche Teamarbeit.
4. ‚Always on‘ oder warum wir wieder lernen müssen uns zu konzentrieren.
In Zeiten von Informations-Overload und ständiger Verfügbarkeit ist Deep Work eine wichtige Schlüsselkompetenz, um ablenkungsfrei und konzentriert zu arbeiten.
5. Das Büro von Morgen muss ein Alleskönner sein, Remote zu arbeiten wird davon ein Teil sein.
Ob Homeoffice oder digitales Nomadentum, Remote-Arbeiten ist und bleibt ein wichtiger Bestandteil der Arbeit 4.0.
6. Death by Mail, Power Point, Meeting? Wir brauchen ein neues Verständnis von Collaboration.
Trautmann ist überzeugt: Wir sollten aufhören, uns so sehr mit Dingen zu beschäftigen, die andere von uns wollen. Hierfür führt er die Yesterbox-Methode des amerikanischen Online-Unternehmers Tony Hsieh an: Feste Zeiträume einplanen, um Mails zu checken und zu beantworten.
7. Lebenslanges Lernen wird vom Buzzword zur Überlebensstrategie.
Leere Floskel? Von wegen! New Work ist ein Synonym für lebenslanges Lernen. Dabei elementar: Die Bereitschaft, sich immer wieder neu zu erfinden.
8. Künstliche Intelligenz wird die Art zu arbeiten, stärker verändern als die industrielle Revolution die unserer Vorfahren.
Ein Beispiel hierfür ist Augmented Intelligence – menschliche Intelligenz wird mithilfe von KI erweitert und unterstützt. Indem sie Big Data analysiert und gefundene Muster aufzeigt, hilft die Technologie z. B. im Vertrieb. Auch das Online-Übersetzungsprogramm von Google basiert auf einer KI, die mittlerweile beinahe fehlerfrei arbeitet.
9. Collaboration ist die neue Superpower.
Das Joint Venture von Trautmanns Kreativagentur und dem Adtech-Unternehmen Facelift will Social Media Advertising auf eine neue Ebene bringen.
10. New Work ist mehr als ein Tischkicker und lustige Sitzmöbel.
Für die 100. Podcast-Folge haben Trautmann und Magnussen New-Work-Pionier Prof. Dr. Frithjof Bergmann in Amerika besucht. Der 88-jährige resümiert: „Arbeit kann wirklich das sein, was den Menschen stärkt. Wie sieht die Arbeit aus, die wir wollen? Jetzt hängt es von uns ab.“
sb/kk