„Wir müssen die Wasserstoffwirtschaft mehr denn je vorantreiben“, sagte Habeck bei den Feierlichkeiten zur Bekanntgabe des Vorhabens am 17. Oktober. Neben dem Aufbau einer eigenen Wasserstoffproduktion sei auch der Import des Energieträgers entscheidend. Eine beschleunigte Energiewende sei die richtige Antwort auf aktuelle Krisen und stärke die Resilienz und Wettbewerbsfähigkeit, so Habeck weiter. „Wir werden in der Folge erhebliche Investitionen tätigen und unsere Energieinfrastrukturkapazitäten und unser Know-how einsetzen, um die Energiewende in Hamburg als wichtigstem Einfallstor für den Import in Deutschland zu beschleunigen“, ergänzte Volker Ebeling, Senior Vice President New Energy, Chemicals & Gas bei Mabanaft. Mithilfe der geplanten Anlage sollen vor allem Bereiche des Mobilitätssektors sowie industrielle Verfahren mit grüner Energie versorgt und dadurch dekarbonisiert werden.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck bezeichnete die Standortentscheidung für den Bau eines Importterminals für grünen Ammoniak im Hamburger Hafen Mitte November als „eine Wegmarke für den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft in Deutschland“. Die beiden Unternehmen Air Products und Mabanaft wollen bis 2026 ein Importterminal und die Infrastruktur für grüne Energie im Hamburger Hafen errichten. Dies werde das deutschlandweit erste große Terminal für Wasserstoff sein und soll im Tanklager von Mabanaft auf dem Hafengelände entstehen, heißt es in einer Mitteilung des Hamburger Hafens. Air Products will den grünen Ammoniak in den Hamburger Anlagen des Unternehmens in grünen Wasserstoff umwandeln. So soll vom Standort Hamburg aus die Wasserstoffwirtschaft Norddeutschlands weiter aufgebaut werden.
Energiewende in Hamburg: Dekarbonisierung von Industrie und Mobilitätssektor
Hamburg auf dem Weg zum führenden Wasserstoffstandort in Europa
„Hamburg bietet hervorragende Voraussetzungen für den Import, die Verteilung und Nutzung von grünem Wasserstoff,“ verdeutlichte Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher den Standortvorteil der Hansestadt. Das Interesse internationaler Partner für den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft sei groß. Hamburg solle dabei zum führenden Wasserstoffstandort Europas werden und wolle die Dekarbonisierung von Industrie und Wirtschaft voranbringen, so Tschentscher weiter. „Der Standort Hamburg mit seinem Hafen und seiner geografischen und infrastrukturellen Lage und Anbindung ist dafür prädestiniert“, ergänzte Wirtschaftssenator Michael Westhagemann. Der Bau des Terminals sei ein Teil der Hamburger Strategie für den Wasserstoffimport. In den vergangenen Monaten wurden bereits Kooperationen mit den Vereinigten Arabischen Emiraten, Kanada und England eingegangen.
HPA: Importterminal zum Aufbau einer Wasserstoff-Wertschöpfungskette
Die aktuellen Pläne zum Bau des Terminals folgen einer Absichtserklärung von Air Products und der Hamburg Port Authority (HPA) aus Februar 2022. Darin verpflichten sich die Partner dazu, die Herstellung, die Lieferkette und den Verbrauch von grünem Wasserstoff in Norddeutschland und Hamburg voranzubringen. „Hamburg wird weltweit einer der ersten Häfen sein, der eine solche Infrastruktur für den Wasserstoffimport anbietet“, erklärte Jens Meier, CEO der HPA. Der Import des Ammoniaks und die Umwandlung in grünen Wasserstoff in Zusammenarbeit mit Air Products und Mabanaft seien zentrale Bausteine beim Aufbau einer Wertschöpfungskette für Wasserstoff in Hamburg. Die Dekarbonisierung von mehreren Bereichen im Hafen und der Schifffahrt soll dadurch vorangetrieben werden, so Meier weiter.
nj/sb