„Power-to-Heat-Anlagen sind ein sehr wichtiger Baustein für das Gelingen der Wärmewende“, erklärte Robert Habeck, Bundesminister für Wirschaft und Klimaschutz, anlässlich der Fertigstellung in Wedel. Der Einsatz von erneuerbaren Energien in der Wärmeerzeugung trage maßgeblich dazu bei, fossile Energieträger und Emissionen einzusparen. „Hamburg geht in Wedel bei der Dekarbonisierung der Wärmenetze tatkräftig und vorausschauend voran. Die Wind-zu-Wärme-Anlage in Wedel zeigt, dass die Wärmewende Realität wird“, so Habeck weiter. „Die Hamburger Fernwärme soll bis 2030 kohlefrei werden, und sie eignet sich hervorragend zur Verwertung erneuerbarer Strommengen aus Wind und Sonne“, ergänzt Hamburgs Umweltsenator Jens Kerstan. Die Anlage in Wedel soll immer dann zum Einsatz kommen, wenn in Norddeutschland mehr Strom aus Windenergie erzeugt wird, als über die Leitungen abtransportiert werden kann. So sollen Engpässe im Netz abgemildert und der überschüssige Windstrom sinnvoll genutzt werden.
Ein weiterer Schritt in der Energie- und Wärmewende – in der Metropolregion Hamburg wurde eine neue Power-to-Heat-Anlage fertiggestellt. Die Wind-zu-Wärme-Anlage der Hamburger Energiewerke in Wedel zählt zu den größten in Deutschland und soll jährlich bis zu 100.000 Tonnen CO2 einsparen. Strom aus norddeutschen Windkraftanlagen wird hier in grüne Fernwärme umgewandelt, die dann ins Netz der Stadt Hamburg eingespeist wird. Mit einer Leistung von 80 Megawatt sollen etwa 27.000 Haushalte mit Wärme und Warmwasser versorgt werden.
Power-to-Heat-Anlage nutzt überschüssige Windenergie für grüne Fernwärme
Übertragungsnetzbetreiber 50 Herz investiert rund 31,5 Millionen Euro
Die Power-to-Heat-Anlage wurde auf dem Gelände des Heizkraftwerks Wedel errichtet und soll bis zur Stilllegung dessen Kohleeinsatz pro Jahr um etwa 50.000 Tonnen reduzieren. Die Wind-zu-Wärme-Anlage funktioniert dabei wie ein Wasserkocher. Durch erneuerbare Energie werden in zwei Elektrokesseln jeweils rund 23.000 Liter Wasser auf bis zu 138 Grad Celsius erhitzt. Anschließend wird die Wärme über Wärmetauscher an das Heizwasser gegeben. So kann die grüne Fernwärme in das Hamburger Stadtwärmenetz eingespeist werden. Die Kosten für die Anlage sowie die Anbindung ans Stromübertragungsnetz belaufen sich auf rund 31,5 Millionen Euro und wurden vom Übertragungsnetzbetreiber 50 Hertz übernommen. Innerhalb von fünf Jahren sollen sich die Investitionskosten durch eine Einbeziehung der Anlage ins eigene Engpassmanagement finanziert haben.
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