In der in diesem Jahr erstmals vergebenen Kategorie Wasserstoffinnovation des Jahres wurde der von der Apex Group in Rostock-Laage errichtete regionale Wasserstoffhub ausgezeichnet. Die Anlage soll den Stadtteil der Hansestadt CO2-neutral mit Strom und Wärme versorgen. Der Hub biete eine komplexe Infrastruktur, die sowohl alle technischen Aspekte als auch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für den zukünftigen Aufbau und Betrieb entsprechender Wasserstoffenergielösungen abbilde, so die Begründung der Fachjury.
Zum zehnten Mal vergab das Cluster Erneuerbare Energien Hamburg (EEHH) am 11. November in Hamburg den German Renewables Award. Im Internationalen Maritimen Museum kürte eine Fachjury Persönlichkeiten und Unternehmen, die die Energiewende mit ihren Innovationen und Erfindungen voranbringen. Vergeben wurden Auszeichnungen in den Kategorien Wasserstoffinnovation, Produktinnovation, Projekt, Studentenarbeit, Lebenswerk sowie Journalismus. Der German Renewables Award verzeichnete nach Angaben des EEHH bei seiner Jubiläumsausgabe mit insgesamt 59 Kandidat*innen einen Bewerber*innenrekord. Die Hamburg News stellen die Gewinner*innen vor.
Wasserstoffinnovation: Wasserstoffhub in Rostock
Produktinnovation: die neue Generation der Offshore-Anlage
Produktinnovation des Jahres ist die Offshore-Anlage „SG 14-222 DD“ von Siemens Gamesa Renewable Energy. Die Anlage lasse viele kleine Ideen zu einem großen Innovationssprung werden und überzeuge mit einer Leistung von bis zu 15 Megawatt, so die Jury. Martin Gerhardt, Head of Platform and Portfolio Management für den Bereich Offshore bei Siemens Gamesa Renewable Energy, sagte: „Wir konnten die Leistung um ein Viertel im Vergleich zum Vorgängermodell steigern, die Stromgestehungskosten senken und können gleichzeitig unseren Kunden die geschätzte Zuverlässigkeit bewährter Technologie versprechen.“ Ein Prototyp der Anlage, die Energie für rund 18.000 Haushalte liefern soll, werde derzeit im dänischen Østerild installiert.
Projekt: Effizienzsteigerung in der Müllverwertung
In der Kategorie Projekt des Jahres ging die Stadtreinigung Hamburg als Gewinner hervor. Das Projekt „Erweiterte Wärmenutzung Müllverwertung Borsigstraße“ soll durch das gezielte Abkühlen von Rauchgasen und der anschließenden Wärmeauskopplung eine CO2-Emissionsvermeidung von 104.000 Tonnen pro Jahr erzielen können. „Durch die Effizienzsteigerung unserer Müllverwertungsanlage in der Borsigstraße werden wir ohne den zusätzlichen Einsatz von Abfall als Brennstoff künftig einen größeren Anteil Wärme ins Hamburger Wärmenetz einspeisen“, erklärte Rüdiger Siechau, Geschäftsführer der Stadtreinigung.
Auszeichnungen in den Kategorien Studentenarbeit, Lebenswerk und Journalismus
Elektroingenieur Jan Wiemer vom Fraunhofer IEE (Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik) und der Universität Kassel erhielt die Auszeichnung in der Rubrik „Studentenarbeit des Jahres“. Im Rahmen seiner Masterthesis belegte Wiemer, dass durch eine Kombination von den Optimierungsmaßnahmen Spitzenkappung und Freileitungsmonitoring eine größere Windparkleistung an einem stark ausgelastetem Stromnetzabschnitt angeschlossen werden könnte. Für sein Lebenswerk wurde Prof. Dr. Olav Hohmeyer geehrt.
Der Wissenschaftler berät derzeit die Regierungen von Barbados und den Seychellen über die Möglichkeiten einer hundertprozentigen regenerativen Stromversorgung und erhielt 2007 als Mitglied des UN-Klimarates bereits den geteilten Friedensnobelpreis. Den Journalistenpreis des German Renewables Award gewann Andreas Molitor für seine Reportage „Es geht ums Ganze“ im Wirtschaftsmagazin Brand Eins. Molitor berichtete über das Wiedererwachen der deutschen Solarindustrie.
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