„Unsere Stadt braucht für die Hamburger Klimaziele starke Energienetzbetreiber, wie die Gasnetz Hamburg GmbH“, sagte Jens Kerstan, Senator für Umwelt und Energie. „Kluges Wirtschaften geht mit nachhaltigen Investitionen in die Versorgungssicherheit und die Transformation des Energiesystems unserer Stadt einher. Unser neuer Klimaplan und das Klimaschutzgesetz fordern, dass die Stadt als Vorbild handelt. Mit Investitionen in sichere Arbeitsplätze und Aktivitäten bei neuen Technologien agiert Gasnetz Hamburg zugleich als verantwortungsvolles und weitblickendes Unternehmen.“
Bereits im zweiten Jahr seines Bestehens hat das Gasnetz Hamburg einen Gewinn von 19,8 Millionen Euro erwirtschaftet, den das Unternehmen an die Stadt Hamburg abführt. Das Gasnetz Hamburg ist seit 2018 wieder städtisch. Neben einem Rückblick auf das Geschäftsjahr 2019, stellte das Unternehmen aktuelle Projekte für Hamburgs Klimaschutz vor.
Klimaschutzziele der Stadt treiben die Transformation des Energiesystems voran
Investitionen in IT und Kundenservice
Im Geschäftsjahr 2019 hat Gasnetz Hamburg rund 54 Millionen Euro investiert. Ein Großteil floss in eine vom früheren Eigentürmer E.ON abgetrennte und neu aufgebaute IT-Landschaft, die seit dem letzten Jahr gemeinsam mit dem Schwesterunternehmen Stromnetz Hamburg GmbH betrieben wird. Dadurch sei eine hohe Wirtschaftlichkeit erreicht worden, wie der kaufmännische Geschäftsführer Christian Heine erläuterte. Zudem entstand ein eigener Kundenservice in Hamburg-Eidelstedt. Die operativen Investitionen in der Höhe von 27,5 Millionen Euro flossen unter anderem in den Austausch alter Stahlleitungen durch moderne Kunststoffrohre. Bei der Modernisierung des Netzes stehen zudem die Einspeisungen Erneuerbarer Energien im Mittelpunkt. Darüber hinaus erweiterte das Unternehmen sein Gasnetz.
Klimaschutz: Gas- statt Ölheizungen
Gute Erfolge erzielte auch das 2019 gestartete Klima-Bonus-Programm, das Hamburgs Haushalten Anreize zum Umstieg von Öl- auf Gasheizungen geben soll: Demnach haben über 2.000 Haushalte der Stadt die Subvention für den Gasanschluss in Höhe von mehr als 1.000 Euro bereits in Anspruch genommen. 64 Prozent der Anschlüsse verbinden Altbauten mit dem Gasnetz. Deren neue Gasheizung spare damit rund ein Viertel der bisherigen CO2-Emissionen ein, die Stickoxidbelastung sinke um 62 Prozent, der Feinstaub sogar um 93 Prozent.
Wasserstoff- und Digitalprojekte
Beim Projekt mySMARTLife in Bergedorf will Gasnetz Hamburg ab September 2020 die Beimischung von bis zu 30 Prozent Wasserstoff bei der Energieversorgung eines Neubauquartiers testen. Weil Erneuerbare Energien – wie Bio-Methan und Wasserstoff – künftig eine zentrale Rolle bei der Dekarbonisierung der Gasversorgung spielen werden, bereitet Gasnetz Hamburg sein Netz für das grüne Gas vor. Im Zuge dessen kooperiert das Unternehmen nach eigener Aussage eng mit Stromnetz Hamburg und Wärme Hamburg, um sich auf Themen wie eine integrierte Netzplanung und ein zukunftsfähiges Energiesystem für die Sektorenkopplung vorzubereiten. Eine digitale Infrastruktur spiele im Zusammenspiel der Energienetze eine Schlüsselrolle. Neben technischem Personal wirbt das Unternehmen nach eigener Aussage nun auch verstärkt um erfahrene Fachleute für die Wasserstoff- und Digitalprojekte.
sm/sb