Hafen Hamburg

Estland und Deutschland kooperieren bei Hafenwirtschaft

8. Mai 2025
Maritime Zusammenarbeit beider Länder soll vor allem bei Logistik intensiviert werden

In Zeiten politischer Unsicherheiten will Deutschland mit seinen Partnern in Estland neue Handelswege erschließen, Innovationen vorantreiben und die maritimen Netzwerke Europas stärken. Vor allem die Kooperationen im Logistiksektor sowie die Potenziale im umweltfreundlichen Güterverkehr zwischen den beiden Staaten sollen ausgebaut werden. Die Initialzündung dafür gaben die Estnisch-Deutschen Hafentage in Tallinn, zu denen Lübecker Hafengesellschaft (LHG) und Hafen Hamburg Marketing (HHM) eine Delegation mit Vertreter:innen aus Wirtschaft und Politik zum Erfahrungs- und Ideenaustausch luden.

Kooperationen im Logistiksektor ausbauen

„Die deutsche und estnische Hafenwirtschaft stehen vor vergleichbaren Herausforderungen – von regulatorischen Anforderungen über sich wandelnde Ladungsströme bis hin zur Notwendigkeit, Nachhaltigkeit und Innovation stärker zu verzahnen“, betont Marina Basso Michael, HHM-Regionaldirektorin Europa. Estlands Häfen seien durch die Russland-Sanktionen stark getroffen, so Kaupo Läänerand, stellvertretender Generalsekretär für maritime Wirtschaft im estnischen Ministerium für Wirtschaft und Kommunikation. Doch darin liege auch eine Chance. „Die Rückgänge wirken wie ein Booster, um Kooperationen im Logistiksektor mit Deutschland jetzt zügig auszubauen“, erklärt Läänerand. Ein neu gegründetes estnisches Cluster maritimer Dienstleister aus bisher 60 Unternehmen und Startups soll dabei unterstützen. „Wir suchen aktiv den Austausch mit Partnern in Deutschland“, so Läänerand weiter. Insbesondere zum Thema „kritische Infrastrukturen“ wolle man sein Know-how teilen. 

Potenziale im umweltfreundlichen Güterverkehr zwischen Deutschland und Estland sieht zudem LHG-Geschäftsführer Sebastian Jürgens. Zwischen beiden Ländern würden derzeit viermal mehr Waren per Lkw als über See oder Schiene transportiert. Durch eine Verlagerung auf „grüne Korridore“ ließen sich bis zu 70 Prozent CO2-Emissionen einsparen.

Hamburg als globales Logistikzentrum

Deutschland halte laut HHM an den Importen Estlands einen Anteil von über elf Prozent. Im Bereich Logistik könne sich hier für beide Staaten eine Win-win-Situation ergeben. „Während Hamburg als globales Logistikzentrum und Lübeck als Ostseedrehscheibe den baltischen Staaten Zugang zu weltweiten Märkten bieten, bringt Estland sein attraktives Geschäftsumfeld, hochqualifizierte Arbeitskräfte und digitale Expertise ein“, ist Riina Leminsky, Leiterin der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Enterprise Estonia in der DACH-Region, überzeugt. 
mm/sb

Quellen und weitere Informationen

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