„Unsere Hochschulen haben in den letzten Monaten unter schwierigen Bedingungen Großartiges geleistet und die digitalen Lehrangebote ausgebaut. Dafür waren Flexibilität, Kreativität und großes Engagement nötig – von Studierenden und Lehrenden gleichermaßen“, sagt Wissenschaftssenatorin und Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank. „Gleichzeitig haben wir jetzt die Chance, einen weiteren großen Sprung beim Ausbau der digitalen Lehre zu machen. Zwar können im Wintersemester dort, wo es unter Einhaltung der Kontakt- und Hygieneregelungen möglich ist, Präsenzveranstaltungen stattfinden – aber es wird weiterhin viele digitale Lehrangebote geben.“
Die staatlichen Hamburger Hochschulen, die medizinische Fakultät des Universitätsklinikums Hamburg Eppendorf (UKE) und die Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg (SUB) erhalten insgesamt 15,4 Millionen Euro für den Ausbau der digitalen Lehrangebote sowie Infrastruktur im Kalenderjahr 2020. Dies hat der Hamburger Senat Mitte August beschlossen. Durch die Corona-Pandemie musste der gesamte Lehrbetrieb im Sommersemester innerhalb kürzester Zeit vollständig auf Digitalformate umgestellt werden. Hochschulen und Bibliotheken haben ihre digitalen Infrastruktur-Kapazitäten erheblich ausgeweitet, in großem Umfang Lizenzen und digitale Materialien bereitgestellt und neue digitale Lehrformate entwickelt. Die Mittel werden den Einrichtungen als Ausgleich für bereits getätigte Ausgaben sowie zur Finanzierung noch erforderlicher Maßnahmen zur Verfügung gestellt. Die Unterstützung soll zudem dazu beitragen, die digitale Lehre an den Hamburger Hochschulen für die Zukunft nachhaltig auszubauen.
Corona-Pandemie treibt Digitalisierung der Lehre voran
Von mobilen Arbeitsplätzen bis zum Ausbau der IT-Infrastruktur
So habe die Universität Hamburg zum Beispiel für Plattformen Geld ausgegeben, die der Vermittlung digitalisierter Lehr- und Lerninhalte sowie der Ergänzung von E-Prüfungen dienen. Dahingegen habe die HAW Hamburg in mobile Arbeitsplätze und neues Equipment (z. B. Kameras, Headsets) zur Umsetzung digitaler Lehrveranstaltungen investiert. In der Lehre werden in der aktuellen Situation vermehrt interaktive Videos und Simulationen von Laborsituationen produziert. An vielen Hochschulen wurden zudem die Rechenkapazitäten und die Backup-Systeme erweitert, um dem vermehrten digitalen Datenaufkommen gerecht zu werden und gegen Verlust abzusichern. Auch unter anderem die TU Hamburg und die HafenCity Universität profitieren vom Beschluss des Senats in die digitale Lehre.
Digitalisierung on Demand
Darüber hinaus stehen der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg (SUB) insgesamt 2,7 Millionen Euro zur Verfügung. Aufgrund der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie war die Nutzung von Lehr- und Lernmaterialien in den Bibliotheken im Sommersemester nur eingeschränkt möglich. Daher habe die SUB eine hochschulübergreifend organisierte „Digitalisierung on Demand“ für Semesterliteratur eingeführt. Darüber hinaus wurde vor allem in neue elektronische Lehrbücher und digitale Forschungsliteratur investiert, um das Online-Angebot der Bibliothek zu erweitern. Zur Erfassung der Kontaktdaten hat die SUB zudem ein neues Reservierungssystem in die eigene Webseite integriert.
sm/sb