Tech-Event

12hrs.us: So nutzen wir die Chancen der Digitalisierung

24. Juni 2019
Oliver Rößling, Erfinder des Erfolgsformats 12min.me, beleuchtete mit seiner Konferenz die technologische Entwicklung von allen Seiten. Hamburg News war dabei

Hamburg Innovation Summit, Digital Kindergarten oder Mind the progress – die Komplexität unserer digitalen Zukunft bietet Stoff für viele Konferenzen. Mit der 12hrs.us Conference am 20. und 21. Juni will Oliver Rößling, Erfinder des Meetup-Formats 12min.me, das inzwischen in 30 internationalen Städten präsent ist, Digitalisierung demystifizieren.

12hrs.us Dr. Carsten Brosda

Neue Wege gehen oder dystopischer Literatur folgen?

Die ersten 12 Minuten Redezeit nutze Dr. Carsten Brosda, Senator der Behörde für Kultur und Medien, um für einen speziell europäischen oder gar deutschen digitalen Weg zu plädieren: „Aktuell sehen wir zwei starke Strömungen: In den USA eine Zukunft á la Huxleys ´Brave new world` und den chinesischen Ansatz á la Orwells ´1984`.“ Doch warum einem dieser Wege folgen, wenn wir einen eigenen gestalten können, der die vielfältigen Chancen der digitalen Entwicklung zum Vorteil aller zu nutzen weiß? Einen solchen Weg zu entwickeln, könne richtig Spaß machen, ist der Senator überzeugt.

Innovationstreiber: Motivation und Zusammenarbeit

Das sollte Musik in den Ohren des Initiators gewesen sein. Als aktuell stärksten Innovationstreiber sieht Oliver Rößling „motivierte, begeisterungsfähige und schlaue Menschen, die Neuem gegenüber offen sind und mit Lust Innovationen vorantreiben, sie aber auch hinterfragen, um sie wirklich zu verstehen.“ Hamburg, findet er, sei dabei auf einem guten Weg. Dafür spricht auch, dass er in Dr. Uve Samuels, Geschäftsführer der Hamburg School of Business Administration (HSBA), einen ebenso begeisterten Partner gefunden hat. Die erste 12hrs.us-Konferenz fand im Square statt, dem Innovation-Hub der HSBA. „Oliver hatte die Idee, wir das Haus und schon war die Heirat perfekt“, so Samuels. Schließlich will der jüngst eröffnete Square das Zusammenspiel von Forschung und Praxis neu definieren und damit die Wirtschaft fit für die digitale Zukunft machen. Diese übergreifende Zusammenarbeit versteht Samuels als maßgeblichen Innovationstreiber.

12hrs.us Dr. Michael Müller-Wünsch

Mehr Frauen für Technik begeistern

Doch wie gehen wir mit all diesen Innovationen um? Ermöglichen sie uns das Paradies auf Erden: Maschinen arbeiten, Menschen genießen grenzenlose Freizeit? Oder führt die zunehmende Automatisierung direkt in Arbeitslosigkeit und Armut? Worauf wollen wir uns in Zukunft verlassen: Auf menschliche Moral oder die unbestechliche Logik von Algorithmen? Wobei Algorithmen immer noch von Menschen programmiert werden – und das aktuell vor allem von Männern, weiß Dr. Michael Müller-Wünsch, Bereichsvorstand Technology bei* Otto*. So habe eine Bitcom Studie unter deutschen IT-Fachkräften einen Frauenanteil von 17% ausgemacht. „Bei Otto sind es 25%, aber damit sind wir noch nicht zufrieden.“ Durch Angebote wie Develop, einem Coding-Camp für Frauen das von Plan F, dem Frauennetzwerk der Otto Group organisiert wurde, solle Diversity im Unternehmen gestärkt werden, betont Müller-Wünsch.

Die Vergangenheit zeigt: die Zukunft wurde immer besser

Warum dann aber er bei 12hrs.us spreche und nicht eine Frau, wird der Manager gefragt. Das sei der Realität geschuldet. „Noch sind in Führungspositionen mehr Männer als Frauen zu finden – ich zum Beispiel. Also spreche ich zum Thema Vielfalt, einfach weil es wichtig ist und ich etwas bewegen will.“ Da ist es wieder, das Leitthema der Konferenz: Aktives Gestalten unserer digitalen Zukunft. Und obwohl die Konferenz versucht, mit den allgegenwärtigen Buzzwords aufzuräumen und die damit einhergehende Verwirrung in positive Energien umzuwandeln, kommen in den 80 Talks und 15 Panels auch hin und wieder Bedrohungsszenarien auf. Dabei habe die technologische Entwicklung bislang stets positiv gewirkt, ist Manouchehr Shamsrizi, Co-Founder der RetroBrain R&D GmbH, überzeugt: „Digitalisierung erlaubt mehr Demokratisierung, Gesundheit, Bildung und Wohlstand.“

12hrs.us-Award Startup Localyze

Ein 12hrs.us-Award ging nach Hamburg

Es gibt also gute Gründe hoffnungsvoll in die Zukunft zu blicken. Das sollte auch die Verleihung der 12hrs.us-Awards unterstreichen. Je ein Preis ging an die beste Gründerin und den besten Gründer, die sowohl für den Innovationsgrad als auch für die gesellschaftliche Relevanz ihrer Unternehmensideen ausgezeichnet wurden. Zum besten Gründer wurde Fabian Eckert, Mitgründer von Recup, gekürt. Das Münchner Startup will mit wiederverwertbaren Kaffeebechern das Müllaufkommen senken. Der Award für die beste Gründerin ging nach Hamburg: Hanna Marie Asmussen nahm die eigens für den12hrs.us-Preis gestaltete Holzskulptur entgegen. Mit ihrem Startup Localyze holen die drei Gründerinnen Arbeitskräfte aus aller Welt nach Hamburg.

ys/kk

Quellen und weitere Informationen

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