Innovation

Wege aus der Forschung in die Unternehmensgründung

28. August 2020
An der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Wirtschaft fungiert die Innovations Kontakt Stelle Hamburg als Impulsgeber und Unterstützer

Langsame Ladezeiten sind nervig. Verliert der User daraufhin die Geduld, kostet das den Webseitenbetreiber oft bares Geld. Viel schlimmer aber könnten die Auswirkungen sein, wenn in Krisenzeiten Webseiten einem plötzlichen Ansturm nicht gewachsen sind und zusammenbrechen. So geschehen etwa Ende März, als die Investitionsbank Berlin-Brandenburg (IBB) um Punkt 12 Uhr ihr Formular für Förderanträge freischaltete. Die Server hielten dem Massenandrang nicht stand.

Weg aus der Forschung in die Gründung

Das Hamburger Start-up Baqend macht Webseiten schneller und sicherer. Mit ihrem Speed-Kit hat das Unternehmen eine cloudbasierte Technologielösung entwickelt, die Webseiten im Schnitt um 50 bis 300 Prozent beschleunigen können soll. „Die Optimierung einer kritischen Webseiten-Infrastruktur ist ausgesprochen wichtig“, ist Alois Krtil von der Innovations Kontakt Stelle Hamburg (IKS) überzeugt. Die IKS wirkt als Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Wirtschaft und hat Baqend, eine Ausgründung des Fachbereichs Informatik der Universität Hamburg, bei seinem Weg aus der Forschung in die Unternehmensgründung begleitet. „Baqend ist ein gutes Beispiel für gelungenen Wissenstransfer. Das tiefe Technologieverständnis dank langjähriger Forschung, bietet nun einen wesentlichen Impact in Corona-Zeiten“, betont Krtil.

Branchenübergreifend Innovationen vorantreiben

IKS-Team v.l.n.r.: Alois Krtil, Katharina Keienburg, Monica Mühlberg und Dr. Florian Vogt

Über 600 Projekte hat die IKS bereits begleitet. Viele im technologiebasierten Umfeld, aber auch solche aus den Feldern BWL, Design oder Marketing. „Wir sind angetreten, um Innovationen voranzutreiben und bringen dazu Unternehmen jeglicher Größe und Branche, Existenzgründer und wissenschaftliche Einrichtungen zusammen“, erläutert Katharina Keienburg, Wissens- und Technologieberaterin bei der IKS. Schließlich produziert die Wissenschaft kontinuierlich neues Wissen, das jedoch oftmals nicht zum Einsatz kommt. „Diesen Schatz möchten wir heben“, betont Keienburg. Von den Projekten profitieren beide Seiten. „Die Wirtschaft profitiert von wissenschaftlichen Erkenntnissen und die Wissenschaft erhält Praxis-Knowhow sowie neue Ansätze für weitere Forschungsfragen.“

Projekte begleiten oder initiieren

So ist die IKS zum einen Anlaufstelle für Unternehmen sowie Wissenschaftseinrichtungen, die auf der Suche nach konkreten Projektpartnern sind, zum anderen initiiert die IKS ihrerseits Projekte. „Mit der Erfahrung von fast zehn Jahren können wir das Potential von Trends und aktuellen Entwicklungen gut einschätzen und passende Akteure zusammenbringen, um vielversprechenden Innovationen den Weg zu ebnen“, so Keienburg. Haben die passenden Partner zusammengefunden, unterstützt die IKS zudem beim Markteintritt. „Wir sehen uns ein Stück weit als Wegweiser durch den Dschungel im Hamburger Innovations-Ökosystem“, so Keienburg. „Wir können natürlich keine Rechtsberatung leisten, aber wir wissen, welche Förderprogramme und Unterstützungsangebote es gibt und welche Partner dazu intensiv beraten können.“

Vielfältige Förderinfrastruktur

So profitierte auch Baqend von der Förderinfrastruktur für Startups. Dr. Felix Gessert, CEO und Mitgründer von Baqend, entwickelte im Rahmen seiner Promotion an der Universität Hamburg die dem Speed-Kit zugrundeliegenden Caching-Algorithmen. Die anschließende Unternehmensgründung – und damit der Transfer aus der Forschung in die Wirtschaft – wurde durch ein Exist-Gründerstipendium und das Hamburger InnoRampUp Programm ermöglicht.
ys/kk

Quellen und weitere Informationen

Die Innovations Kontakt Stelle Hamburg (IKS) wird im Rahmen der InnovationsAllianz von der Hamburger Wirtschaft und Wissenschaft in enger Verzahnung mit den Behörden getragen. Ausführende sind die Handelskammer und die Hamburg Innovation GmbH. Das Angebot ist für Unternehmen und wissenschaftliche Einrichtungen kostenlos.

Startup-Unit Hamburg 

Gründungsinteressierten und Gründern mit einem Fokus auf wissens- und technologieorientierten Geschäftsmodellen bietet auch die Startup-Unit der Hamburg Invest Auskunft und Unterstützung. Die Startup-Unit versteht sich als zentrale Anlaufstelle für alle Fragen zu den Startup-Angeboten der Stadt Hamburg, Finanzierungen sowie wichtige Events und Netzwerke in der Hansestadt.

Ähnliche Artikel

Innovationszentrum Start-up Labs Bahrenfeld geht 2021 an den Start

Science City Hamburg Bahrenfeld nimmt weiter Gestalt an

Beyond Corona bei Philips: Was bleibt, was entsteht neu?

Philips-Chef Peter Vullinghs über Innovationskraft, die Vorteile der Telemedizin und digitale Prozesse im Gesundheitssystem

Wasserstoff – Energieträger der Zukunft

In Forschung und Industrie liegt der Fokus zunehmend auf Wasserstoff. Das könnte den Weg für die Energiewende ebnen

Telemedizin: Diagnose per Videochat

Immer mehr Praxen und Patienten setzen auf Online-Arztpraxen. Pilotphase im Hamburger UKE
Die von uns eingesetzte Consent Management Plattform (https://app.usercentrics.eu/) konnte nicht geladen werden. Dies kann passieren, wenn AdBlocker diese URL fälschlicherweise blockieren. Einige Funktionen, wie z.B. Kartendarstellungen, Umkreissuchen oder Formulare, können so nicht verwendet werden. Um diese Funktionen benutzen zu können, deaktivieren Sie bitte Ihren AdBlocker oder erlauben Sie den Zugriff auf *.usercentrics.eu.