„Durch die Skalierung unserer innovativen Technologie zeigen wir, dass eine klimafreundliche, zirkuläre, resiliente und regenerative Industrie möglich ist“, erklärt Anne Lamp, CEO und Mitgründerin von Traceless. „Die Finanzierung von kapitalintensiven Startups ist für viele Investoren und Banken noch ungewohnt. Das macht es zu einer besonderen Herausforderung für industrielle Produktionsstartups wie uns, die die innovativen Technologien von morgen entwickeln“, erklärt Johanna Baare, COO und ebenfalls Mitgründerin des Startups. Mit UB FIGG und SWEN Blue Ocean habe man nun passende Gesellschafter gefunden. UB FIGG investiert in nachhaltige, forstwirtschaftliche und biobasierte Industrien. SWEN unterstützt Innovationen, welche die Gesundheit der Ozeane wiederherstellen.
Traceless hat seine Series-A-Finanzierungsrunde laut eigenen Angaben mit 36,6 Millionen Euro abgeschlossen. Das Hamburger Bioökonomie-Startup, das eine recycelbare Plastikalternative entwickelte, will mit dem frischen Kapital seine erste industrielle Produktionsanlage errichten. Angeführt wurde die Finanzierungsrunde von dem Private-Equity-Fonds UB Forest Industry Green Growth Fund (UB FIGG) und von SWEN Blue Ocean. Außerdem beteiligten sich ein lokales Bankenkonsortium, bestehend aus GLS Bank Hamburg und Hamburger Sparkasse, sowie die drei bestehenden Investor:innen Planet A, der High-Tech Gründerfonds (HTGF) und der Deep-Tech-Investor B-Value.
Finanzierung von industriell produzierenden Startups herausfordernd
Traceless baut in Hamburg Demonstrationsanlage für Plastikalternative
Die Plastikalternative von Traceless ist biobasiert und heimkompostierbar. Die Herstellung erfolgt aus landwirtschaftlichen Reststoffen, wodurch Biomasseressourcen geschont würden. Die Technologie basiere auf natürlichen Polymeren, enthalte keine schädlichen Chemikalien und hinterlasse einen minimalen ökologischen Fußabdruck. Laut Traceless könnten dadurch im Vergleich zu Plastik 91 Prozent der CO2-Emissionen und 89 Prozent des fossilen Energiebedarfs bei Produktion und Entsorgung eingespart werden. Das Material wird in Form eines Granulats hergestellt, sodass es von der Kunststoff- und Verpackungsindustrie weiterverarbeitet werden kann. Diese Technologie soll nun erstmals industriell produziert werden, wofür das Startup eine Demonstrationsanlage in Hamburg errichten will. Mit der neuen Produktionsanlage sollen jährlich mehrere Tausend Tonnen Plastik ersetzt werden. Der Bau wird vom Bundesumweltministerium mit fünf Millionen Euro bezuschusst. Mit der Serie-A-Finanzierungsrunde habe Traceless nun den zweiten Teil seiner Finanzierungsstrategie abgeschlossen, um seine Produktionskapazitäten auszuweiten.
nj/mm
Quellen und weitere Informationen
Startup City Hamburg
Die Plattform Startup City Hamburg bietet einen umfassenden Überblick über die in der Elbmetropole ansässigen Startups, Förderangebote und Vernetzungsmöglichkeiten. Sie soll als digitaler Single Point of Contact für das Hamburger Startup-Ökosystem dienen und den Standort für junge Unternehmen national und international noch sichtbarer machen. Die Website ist aus einer gemeinsamen Initiative der Behörde für Wirtschaft und Innovation, Hamburg Innovation, Hamburg Invest und Hamburg Marketing sowie dem Institut für Innovation und Technik (IIT) hervorgegangen.