„Wir wissen, dass Singen bei Menschen mit chronischen respiratorischen Erkrankungen die Lungenfunktion und die Lebensqualität verbessert. Und wer könnte unsere Post-Covid-Patient*innen dabei besser unterstützen als die Gesangsprofis der Staatsoper“, sagt Dr. Hans Klose, der als Leiter der Pneumologie des UKE das Projekt begleitet. Insgesamt 15 Long-Covid-Patient*innen sollen von den zwei Mal pro Woche stattfindenden Einzelcoachings mit den Gesangsprofis profitieren – gesundheitlich und seelisch. Die gezielten Atemübungen und Übungen zur Körperhaltung könnten dabei helfen, die geschwächte Atemmuskulatur der Patient*innen schrittweise wiederaufzubauen, so das UKE. Zu Beginn und am Ende des sechswöchentlichen Atemtrainings sollen demnach die Lungenfunktion und Atemmuskelkraft der Proband*innen gemessen sowie ihre Lebensqualität mittels Fragebögen erfasst werden.
Atemübungen für weniger Luftnot: Die Staatsoper Hamburg und das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) wollen in einem neuen Projekt Long-Covid-Patient*innen dabei helfen, ihre durch die Infektion geschwächte Atemmuskulatur zu trainieren. Opernsänger*innen der Staatsoper bieten Menschen, die nach überstandener Corona-Infektion weiterhin an Atembeschwerden leiden, ein digitales Gesangscoaching an.
Schrittweise Hilfe für Long-Covid-Patient*innen
Interdisziplinäres Signalprojekt
Der Einsatz der Sänger*innen im Rahmen des im April gestarteten Projekts erfolgt ehrenamtlich. „Wir danken den Sänger*innen außerordentlich, dass sie die Betroffenen mit Werkzeugen ausstatten, die sie für ihre Genesung benötigen“, sagt Prof. Dr. Dr. Hermann Reichenspurner, stellvertretender ärztlicher Leiter des universitären Herz- und Gefäßzentrums am UKE. Staatsoper-Intendant Georges Delnon bezeichnet die Zusammenarbeit mit dem UKE als „starkes Signal nach außen, dass man in unserer Gesellschaft gemeinsam und über einzelne Disziplinen hinaus einander helfen kann.“
tn/sb