Veranstaltung

So soll das „Jahr der Nachricht“ Demokratie stärken

3. November 2023
Initiative #UseTheNews von Hamburger Kulturbehörde und Deutscher Presse-Agentur veranstaltet 2024 ein Aktionsjahr

Etwa ein Drittel der 14- bis 24-Jährigen in Deutschland sind Nachrichten gegenüber so eklatant entfremdet, dass Informationsmedien sie nur noch mit enormem Aufwand und niedrigschwelligen Angeboten erreichen. Das ergab eine Studie des Leibniz-Instituts für Medienforschung. Und sie ist nicht die einzige, die eine wachsende Entfremdung zwischen Nachrichtenmedien und Teilen der Bevölkerung zutage bringt. Mit dem bundesweiten „Jahr der Nachricht“ will die Initiative #UseTheNews kommendes Jahr auf die Wichtigkeit vertrauenswürdiger Informationen aufmerksam machen und das Bewusstsein für die Bedeutung journalistischer Nachrichten fördern.  

Gemeinsame Faktenbasis für demokratischen Diskurs droht abhanden zu kommen

„Die Ergebnisse aktueller Studien zu Desinformation, zu Defiziten bei der Nachrichtenkompetenz und zu einem gewachsenen Misstrauen in Medien sind alarmierend“, betont Hamburgs Kultur- und Mediensenator Carsten Brosda. „Uns droht die gemeinsame Faktenbasis für den demokratischen Diskurs abhanden zu kommen und damit eine Grundlage unserer liberalen Demokratie.“ Um die Nachrichtenkompetenz von Jugendlichen zu verbessern und Journalismus und Jugendliche stärker miteinander in Austausch zu bringen, gründeten die Behörde für Kultur und Medien Hamburg und die Deutsche Presse-Agentur dpa deshalb vor drei Jahren die Initiative #UseTheNews. „Im Jahr der Nachricht wollen wir erfahrbar machen, wie wichtig zuverlässig recherchierte, der Wahrheit verpflichtete Nachrichten für unser Zusammenleben sind“, erklärt Julia Becker, Aufsichtsratsvorsitzende der Funke-Mediengruppe.

„Jahr der Nachricht“ vereint breite Allianz privater und öffentlicher Partner:innen

„Nachrichten, die stimmen statt Stimmung machen“ lautet der Slogan der dafür entwickelten Kommunikationskampagne. Zudem ist geplant, über ein Social News Desk täglich ein Nachrichtenthema für junge Leute zielgruppengerecht aufzubereiten. Junge Journalist:innen produzieren hierfür Video- und Audioformate, die unter Einbindung von Schulklassen hauptsächlich über Social-Media-Kanäle veröffentlicht werden. In regionalen Newscamps soll digitaler Journalismus für Schüler:innen greifbar werden sollen. Dazu sind auch Kooperationsprojekte zwischen Partnerschulen und Lokalredaktionen vorgesehen. Eine Sonderausstellung im Museum für Kommunikation in Berlin und Frankfurt wird das Aktionsjahr ab Oktober 2024 begleiten. Abschließend soll es ein Praxis-Whitepaper für Redaktionen sowie eine wissenschaftliche Untersuchung geben. Die Initiative #UseTheNews wird von privaten und öffentlichen Partner:innen unterstützt. Neben ARD, ZDF und RTL/ntv sind auch Verlagshäuser wie Der Spiegel und die Funke-Gruppe sowie Verlegerverbände und die Organisationen der Mediaagenturen (OMG) vertreten, ebenso wie Landesmedienanstalten, die Bundeszentrale für Politische Bildung, das Leibniz-Institut für Medienforschung sowie die Madsack-Stifung und die Zeit-Stiftung. 
mm/sb

Quellen und weitere Informationen

Über #UseTheNews

Die Initiative #UseTheNews geht der Nachrichtennutzung und -kompetenz junger Menschen auf den Grund und entwickelt neue Informations- und Bildungsangebote. In einem News Literacy Lab werden auf Basis der Studienergebnisse neue Nachrichtenangebote konzipiert. Begleitet wird das News Literacy Lab von Journalismusexperten der Hamburger Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW Hamburg). Darüber hinaus werden unter dem Titel Open News Education (ONE) Bildungsangebote, Unterrichtsmaterialien und Fortbildungen für Lehrkräfte entwickelt, um die Vermittlung von Nachrichtenkompetenz in Schulen zu stärken. Unterstützt wird das Projekt von einem Kuratorium aus namhaften Persönlichkeiten aus Medien und Politik. #UseTheNews hat Partner in Österreich, Schweiz, den Niederlanden und den USA, die die Initiative in den eigenen Ländern vorantreiben.

 

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