Klimaschutz

Neubauten: Hamburg beschließt Solarzellenpflicht ab 2023

8. Januar 2021
Erste Rechtsverordnung zum Hamburger Klimaschutzgesetz. Auch Einbindung erneuerbarer Energien beim Heizungstausch künftig verpflichtend

Ab 2023 muss auf allen Neubauten in Hamburg eine Photovoltaikanlage installiert werden. Das ist einer der wesentlichen Punkte der ersten Rechtsverordnung zum Hamburger Klimaschutzgesetz, die Ende Dezember 2020 vom Hamburger Senat beschlossen wurde. Zudem ist es ab Mitte 2021 verpflichtend, dass beim Heizungstausch ein Mindestanteil des Wärmeenergiebedarfs aus erneuerbaren Energien gedeckt wird. Zusammen mit dem Klimaschutzgesetz wurde auch der Hamburger Klimaplan beschlossen. Die Beschlüsse sollen entscheidende Maßnahmen für das Erreichen der Klimaziele der Hansestadt darstellen. Bis 2030 ist die Senkung des CO2-Ausstoßes um 55 Prozent geplant, bis 2050 soll Hamburg klimaneutral werden.

Klimaschutzgesetz als Beitrag zum Pariser Klimaabkommen

Der Klimaplan umfasst rund 400 Einzelmaßnahmen und ist eines der wichtigsten Klima- und Konjunktur-Projekte der Stadt. Die Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft schätzt die mögliche Einsparung durch die Photovoltaik-Pflicht auf 60.000 Tonnen CO2 bis 2030 ein. Hamburg gehöre mit den neuen Regelungen demnach bundesweit zu den Vorreitern beim Klimaschutz im Gebäudebereich. Jens Kerstan, Senator für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft, sagt: Einen wesentlichen Beitrag zum Pariser Abkommen können und müssen wir bei den Gebäuden über erneuerbaren Strom und klimafreundliche Wärme erreichen. Gerade im dicht bebauten städtischen Bereich gilt es, geeignete Flächen zu nutzen, am besten mehrfach."

Wichtiger Schritt in der Wärme- und Energiewende

Die neuen Regelungen seien ein wichtiger Schritt in der Wärme- und Energiewende, so Kerstan. Dabei gelte der Grundsatz der Wirtschaftlichkeit. Die Solaranlagen sollen sich innerhalb von höchstens 20 Jahren amortisieren. Der Einsatz erneuerbarer Energien könne zudem langfristig die Steigerung der Kosten für Strom- und Wärme in Hamburg vermeiden. Mit Blick auf die wirtschaftlichen und konjunkturellen Folgen der Corona-Pandemie biete ein verstärkter Ausbau von Solaranlagen und von Anlagen für erneuerbare Wärme die Chance, gleichzeitig die Hamburger Wirtschaft zu stärken und die Energiewende noch schneller voranzubringen, so die Umweltbehörde.
tn/sb/kk

Quellen und weitere Informationen

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