„Hamburgs allumspannendes Engagement für seine Bäume kann auch anderen europäischen Städten als nachahmenswertes Beispiel dienen“, würdigt Jan Goevert, Vorsitzender der ECOT-Arbeitsgruppe im EAC. Besonders beeindruckt sei er vom Schutz der Bäume auf Baustellen, bei dem Hamburg bereits seit Jahren Pionierarbeit leiste. Aber auch Maßnahmen wie das Projekt „Stadtbäume im Klimawandel“, das einen Anpassungsplan des Hamburger Baumbestands an den Klimawandel entwickelt, sowie langfristige Strategien gegen Baumkrankheiten oder der Schutz der Alt- und Bestandsbäume wurden als Begründung für den ECOT-Preis genannt.
Hamburg ist „Europäische Stadt der Bäume 2025". Besonders die Anpassung an den Klimawandel im Baummanagement habe dazu beigetragen, dass der ECOT Award (European City of The Trees) dieses Jahr der Hansestadt gebührt. Verliehen wird der Preis vom Europäischen Baumpflegerat (European Arboricultural Council, EAC), der eine Stadt aus dem jeweiligen Gastland der jährlich stattfindenden EAC-Mitgliederversammlung auszeichnet.
Baumpflege der Hansestadt nachahmenswert
Hamburg soll grüne Stadt bleiben
Die Elbmetropole verfügt über mehr als 3.200 Hektar Parks und Grünanlagen. Über 30.000 der insgesamt rund 230.000 Straßenbäume sind über 80 Jahre, die Hälfte davon sogar über 100 Jahre alt. Hamburgs Bäume seien ein wesentlicher Bestandteil der grünen Infrastruktur und ein wichtiger Faktor fürs Stadtklima, so Katharina Fegebank, Zweite Bürgermeisterin und Senatorin für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft. „Sie spenden Schatten, kühlen durch Verdunstung ihre Umgebung, reinigen unsere Luft und puffern mit ihrem Kronendach starke Regenfälle ab – gerade in Zeiten klimatischer Veränderungen brauchen wir sie mehr denn je. Hamburg ist eine grüne Stadt und soll es auch bleiben."
ECOT Award als Wertschätzung und Auftrag
Hamburg nehme seit langem eine Vorreiterrolle im städtischen Baummanagement ein. So stamme die erste deutsche Baumschutzverordnung aus dem Jahr 1948 aus der Hansestadt. Seit 1998 gibt es außerdem ein digitales Baumkataster, und andere Städte orientieren sich etwa an der in Hamburg entwickelten Schnittmethode in der Baumpflege. Katharina Fegebank sieht den Preis nicht nur als Wertschätzung, sondern auch als Auftrag: „Jetzt gilt es, nicht nachzulassen, sondern den erreichten Status Quo zu sichern und weiter auszubauen“.
ja/mm