Der AGA-Indikator konnte sich gegenüber dem 1. Quartal 2020 etwas erholen und stieg von 67,5 auf jetzt 73,6 Punkte. Die norddeutschen Händler*innen und Dienstleister*innen blicken aufgrund der Folgen der Corona-Pandemie immer noch sehr zurückhaltend in die Zukunft, sind aber etwas optimistischer als im Quartal zuvor: Bis zum 31. Dezember 2020 erwarten 48 % der Unternehmen einen Umsatzrückgang (Vorquartal: 80 %), 19 % rechnen mit steigenden Umsätzen (Vorquartal: 3 %). 49 % prognostizieren sinkende Gewinne (Vorquartal: 79 %), 5 % der Betriebe gehen von höheren Gewinnen aus (Vorquartal: 3 %).
Die norddeutschen Unternehmen aus Handel und Dienstleistung stecken auch im 2. Quartal 2020 in einer tiefen Rezession. Der Umsatz fiel um nominal 5,0 % (real: -5,3 %), nach einem nominalen Umsatzminus von 1,1 % (real: -1,7 %) im Vorquartal. Doch es gibt erste Hinweise auf eine Besserung bis zum Jahresende. Das ist ein Ergebnis der Befragung, die der AGA Unternehmensverband zwischen dem Mitte Juni und Anfang Juli 2020 unter den norddeutschen Unternehmen durchgeführt hat.
AGA-Indikator etwas verbessert
Ideen in der Krise gefragt
„Die Ergebnisse der Befragung bestätigen, dass die Rettungsmaßnahmen und Konjunkturhilfen Wirkung zeigen und es langsam wieder aufwärts geht“, sagte AGA-Präsident Dr. Hans Fabian Kruse bei der Vorstellung der aktuellen Konjunkturumfrage am Montag (20.7.). „Wir müssen das Einhalten der Schutzmaßnahmen mit ökonomischem Einfallsreichtum und Einsatzfreude verbinden. Dann wird sich die Wirtschaft wieder gemeinsam und gegenseitig vorwärts bringen.“ Darüber hinaus fragte der AGA auch nach den Herausforderungen in der Corona-Krise. Dabei ergab sich, dass die größte Schwierigkeit für 62 % der norddeutschen Unternehmen die geringere oder ausbleibende Nachfrage nach den Produkten oder Dienstleistungen ihrer Branche ist.
Konjunkturumfrage der Handelskammer
Wie die aktuelle Konjunktur-Umfrage der Handelskammer Hamburg zeigt, rechnen 42 Prozent der Unternehmen erst im Verlauf des Jahres 2021 mit einer Rückkehr zur Normalität. Hamburg liege damit auf dem gesamtdeutschen Niveau: In einer Blitzumfrage des DIHK unter 8.500 Unternehmen sagen das bundesweit 39 Prozent der Unternehmen. „Die Lage der Hamburger Wirtschaft ist trotz einiger Lockerungen und staatlicher Konjunkturmaßnahmen weiterhin sehr ernst“, betont Handelskammer-Präses Prof. Norbert Aust. „Die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise werden uns noch lange begleiten. Wir müssen die Unternehmen jetzt wieder in die Lage versetzen, selbst Umsätze zu generieren.“
Der Handelskammer-Umfrage zufolge erwarten drei von vier Unternehmen bezogen auf das gesamte Jahr 2020 einen Umsatzrückgang. Allerdings sehen die Befragten ihre Geschäftslage per Saldo etwas weniger negativ als noch im Frühjahr.
sm/kk
Quellen und weitere Informationen
Der AGA-Unternehmensverband
Der AGA-Unternehmensverband vertritt die Interessen von 3.500 Mitgliedsunternehmen in Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein. In diesen Unternehmen sind rund 150.000 Mitarbeiter beschäftigt. Mit einem Jahresumsatz von 288 Milliarden Euro ist der gesamte Groß- und Außenhandel eine der Schlüsselbranchen in Norddeutschland.
www.aga.de