„Mit unserer Plattform wollen wir Kunden und Händler miteinander verbinden und die Weichen stellen, um den Markt zu digitalisieren“, erklärt Holzwarth. So helfen Features wie die Lifestyle-Suche potenziellen Neukund:innen, das für sie passende Fahrzeug zu finden. Dabei werden Fragen zu den jeweiligen Reisegewohnheiten gestellt: Wie viele Personen reisen mit, soll es in heiße oder kalte Gegenden gehen oder ist eine einfache oder luxuriöse Ausstattung gewünscht? Per Grundrissfilter können zudem Details zu den verschiedenen Fahrzeugtypen hinzugefügt werden, beispielsweise die Zahl der Schlafplätze kombiniert mit der Art der Betten – ob Alkovenbett oder Kingsizebett. „Hat der Kunde dann drei, vier Modelle in der engeren Auswahl, hilft unser Fahrzeugvergleich bei der finalen Entscheidung. Dabei werden die verschiedenen Ausstattungsmerkmale mit Daumen hoch bewertet“, erläutert Holzwarth ein weiteres Caravana-Feature.
Der Besuch des DTM-Rennens am Lausitzring in Brandenburg gehört für Sebastian Holzwarth zur Familientradition, ebenso wie Camping. Der Campingplatz: Eine frisch gemähte Wiese direkt an der Rennstrecke der Deutschen Touren Meisterschaft. „Das ist zwar ein ganz einfacher Stellplatz, ohne Strom und Wasser, aber dafür liegt die Tribüne direkt gegenüber und die motorsporttypische Geräuschkulisse ist inklusive“, sagt der Geschäftsführer von Caravana, einer Onlinebörse für Wohnwagen und Wohnmobile, lachend. Im August vergangenes Jahres gestartet, hat das Startup mit Sitz in Grabow, in der Metropolregion Hamburg, aktuell etwa 15.000 Fahrzeuge gelistet, angeboten ausschließlich von Fachhändlern.
Features weisen Weg zum perfekten Mobil
Steigende Preise, aber preissensitive Kunden
Wobei die optimale Ausstattung das eine ist, der Preis das andere, weiß der Experte. Die starke Nachfrage während der Corona-Pandemie liegt noch nicht lange zurück, doch inzwischen habe der Markt sich gedreht – auch aufgrund gestiegener Preise „Hat ein Kastenwagen vor 2020 etwa 50.000 Euro gekostet, sind es jetzt leicht 70.000 Euro. Im hochpreisigen Segment gab es vor Corona Fahrzeuge ab 140.000 Euro – Jetzt liegen wir schnell bei 200.000 Euro. Und dabei nimmt die Kundschaft ab, die bereit ist mehr als 100.000 oder vielleicht 120.000 Euro zu zahlen“, so Holzwarth. Umso wichtiger sei die Sichtbarmachung des Angebots über eine Onlineplattform wie Caravana. Zumal die Zielgruppe immer digitaler werde. „Sich vor dem Kauf digital zu informieren, ist heute ganz normal.“ Und das bei einem wachsenden Anspruch seitens der Kund:innen. „Wer heute eine Anfrage stellt, erwartet eine schnelle Reaktion. Das bedeutet idealerweise innerhalb von nur Minuten ein konkretes Angebot zu erstellen, mindestens aber innerhalb einer Stunde.“ Bei Caravana macht dies die Software Syscara möglich.
Zunehmende Digitalisierung der Fahrzeuge
Zwar gäbe es immer noch vereinzelt Händler, die Angebote mit Stift und Papier erstellen, doch das Interesse an digitalen Lösungen wachse auch auf der Händlerseite. „Die meisten Händler haben verstanden, wie wichtig es ist, die Customer Journey von Anfang an mitzudenken.“ Auch um die Motivation hinter der Kaufentscheidung noch besser zu verstehen und Trends möglichst früh zu erkennen. Etwa die zunehmende Digitalisierung der Fahrzeuge. „Immer mehr Kunden möchten ihr Fahrzeug aus der Ferne per Smartphone im Auge behalten können. Also etwa den Akkustand oder den Frisch- und Brauchwasserstand ablesen. Oder sie möchten ihr Wohnmobil als Homeoffice nutzen.“ Dann seien ausklappbare Schreibtische und große Bildschirme gefragt.
Darüber hinaus beobachtet Holzwarth ein zunehmendes Interesse an Autarkie. „Neben Solaranlagen für Wohnmobile und Wohnwagen geht es dann etwa um Methoden zur Trinkwasseraufbereitung.“ Schließlich ist es ja gerade die Freiheit und Unabhängigkeit, die viele Camper:innen an ihrer Reiseform schätzen. So auch Holzwarth selbst. „Dass der Stellplatz am Lausitzring keine Infrastruktur bot, war für uns kein Problem. Mit unserem Wohnmobil waren wir darauf vorbereitet.“
ys/sb