„Das Alter ist der wichtigste bekannte Krebsrisikofaktor“, erklärt Prof. Dr. Frank Lyko, Leiter der Abteilung Epigenetik am DKFZ. „Unsere Vision ist es, gezielt in die Epigenetik der Haut einzugreifen, damit die Hautzellen biologisch zu verjüngen und so möglicherweise zu verhindern, dass Hautkrebs entsteht.“ Dafür wird in den menschlichen Zellen die molekulare Uhr untersucht. Entscheidend sind dabei epigenetische Markierungen im Erbgut, an denen sich das aktuelle Lebensalter ablesen lässt. Im Laufe der Jahre ändert sich diese Markierung erheblich, wobei das Krebsrisiko steigt. Im Joint Innovation Lab soll herausgefunden werden, wie sich diese altersabhängigen epigenetischen Veränderungen auf zelluläre Prozesse auswirken, welche Alterungserscheinungen damit verbunden sind und wie sich die molekulare Uhr vielleicht zurückdrehen lässt. „Die enge Kooperation unserer Expertinnen und Experten für Hautbiologie mit DKFZ-Forschenden wird in diesem Bereich weitere Synergien schaffen“, sagt Dr. Gitta Neufang, Senior VP Research & Development von Beiersdorf.
Die biologische Alterung der Hautzellen zurückdrehen und dadurch das Hautkrebsrisiko senken – dazu forschen Wissenschaftler:innen des Hamburger Kosmetikkonzerns Beiersdorf und des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ). In dem neu gegründeten Joint Innovation Lab am DKFZ-Standort Heidelberg untersuchen Forscher:innen die sogenannte „epigenetische Uhr“ der Hautzellen. Beiersdorf und das DKFZ investieren in den nächsten vier Jahren insgesamt 4,8 Millionen Euro in das Forschungsprojekt.
Molekulare Uhr beeinflusst Hautalterung und Krebsrisiko
Epigenetische Verjüngung menschlicher Zellen in greifbarer Nähe
Lyko arbeitet bereits seit 2008 mit Beiersdorf zusammen. Dabei wurde bislang vor allem der Einfluss der UV-Strahlung auf die Hautzellen untersucht. Im neuen Joint Innovation Lab sollen nun Wirkstoffe entwickelt werden, die verhindern, dass gesunde Zellen zu Krebs entarten und sowohl die Hautalterung als auch die Krebsentstehung beeinflussen. Die Forschung sei bereits weit vorangeschritten. „Wir haben inzwischen einen Forschungsstand erreicht, der auch eine substanzielle epigenetische Verjüngung von menschlichen Zellen in greifbare Nähe rückt“, erklärt Dr. Marc Winnefeld, Leiter der Abteilung Applied Skin Research von Beiersdorf. Im Rahmen der Forschungs- und Entwicklungsstrategie arbeitet der Konzern unter anderem auch mit Startups zusammen. Das gemeinsame Labor mit dem DKFZ ist jedoch die erste Kooperation des Unternehmens mit einer akademischen Forschungseinrichtung.
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