Durch leichte Materialen Flugzeugemissionen senken: Mit der Designstudie „Faircraft“ soll untersucht werden, wie Kabineninnenräume von Flugzeugen nachhaltiger gestaltet werden können. Dabei sollen recyclebare, aber auch leichte Materialien zum Einsatz kommen, um weniger Treibstoff zu verbrauchen und dadurch Emissionen einzusparen. Doch auch der Komfort soll durch neue Raumkonzepte gesteigert werden.
Die Luftfahrtbranche soll bis 2050 klimaneutral werden. Um diesem Ziel näher zukommen, fördert die Stadt Hamburg durch die Hamburgische Investitions- und Förderbank (IFB) gezielt nachhaltige Luftfahrtprojekte. So soll der Luftfahrtstandort Hamburg zukunftsfähig bleiben. Insgesamt vier Millionen Euro stehen im Rahmen des Förderprogramms GATE (Green Aviation Technologies) zur Verfügung, an dessen Entwicklung auch das Cluster Hamburg Aviation beteiligt war. Diese sechs Projekte werden in den nächsten Jahren am Zentrum für Angewandte Luftfahrtforschung (ZAL) in Hamburg-Finkenwerder vorangetrieben.
1. Faircraft erforscht nachhaltige Flugzeugkabinen
2. Hydroleak gegen Wasserstoff-Leckagen
Wasserstoff gilt auf Treibstoffebene als zukünftiger Gamechanger in der Luftfahrt. Allerdings ist Wasserstoff hochflüchtig und explosiv, sodass entsprechende Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden müssen. Im Projekt Hydroleak werden Methoden erforscht, um Leckagen in Tanks aufzuspüren. Dabei werden künstliche Intelligenz und Digitale Zwillinge angewendet und in einem tragbaren Detektionsgerät nutzbar gemacht.
3. Cateco setzt auf Noise Cancelling in der Kabine
Wasserstoffantriebe haben einen Nebeneffekt: Sie verursachen mehr Lärm als herkömmliche Systeme, da sie über Propeller angetrieben werden. Im Zuge des Projekts Cateco sollen Lösungen mithilfe von Active Noise Cancelling Technologie entwickelt werden, um den zusätzlichen Lärm durch künstlich erzeugte Schallwellen zu eliminieren. Es gilt dabei, die Technologie auf die gesamte Kabine zu übertragen.
4. Miwa – Vergleich mithilfe von Systemmodellen
Das Gesamtsystem wasserstoffangetriebenes Verkehrsflugzeug ist extrem komplex. Um verschiedene Konfigurationsmöglichkeiten untersuchen und vergleichen zu können, werden im Rahmen des Projekts Miwa digitale Systemmodelle verwendet. Mithilfe von 3D-Simulationen können beispielsweise verschiedene Wasserstofftanksysteme analysiert und bewertet werden.
5. H2-Finity mit Fokus auf einen skalierbaren Brennstoffzellenantrieb
Ein hybrid-elektrischer Antrieb, der Wasserstoff als Treibstoff nutzt und je nach Größe des Flugobjekts skaliert werden kann, steht im Fokus der Forschungen des Projekts H2-Finity. Zunächst soll ein Antrieb für größere Drohnen und danach für Kleinflugzeuge in der 120 kg-Klasse entwickelt und getestet werden. Durch die Skalierbarkeit sollen Zulassungsaufwände für größere Antriebe minimiert werden.
6. CCH2 entwickelt Testszenarien für Wasserstofftechnologien
Gasförmiger Wasserstoff ist hochflüchtig. Das heißt, er kann Materialien durchdringen, die Wasser oder Kerosin nicht durchdringen können. Es müssen also neue Materialien und Verfahren getestet werden, um Wasserstoff als Treibstoff für die Luftfahrt nutzbar zu machen. Durch das Projekt CCH2 sollen entsprechende Testszenarien und -umgebungen ausgemacht werden, um diese Materialien ausreichend prüfen zu können.
nj/sb