Im Fokus: Reisende, Vielflieger:innen und Menschen aus der Region
Pluspunkte: internationale Kontaktmöglichkeiten, große Flexibilität
Ort: Hamburg Airport
Viele Reisende haben es selbst erlebt: Da bleibt noch Zeit bis zum Flug, aber zu wenig, um außerhalb des Flughafens etwas zu erledigen. Außerdem sucht man vielleicht nach einem entschleunigten Ort für Videokonferenzen oder Meetings mit Kolleg:innen an verschiedenen Standorten. Das Beehive Hamburg Airport bietet dafür das entsprechende Konzept. Im Terminal 2, umgeben von internationalem Publikum, können Reisende und Menschen aus der Region in Ruhe arbeiten und neue Kontakte knüpfen. Die unterschiedlichen Module sind flexibel buchbar und im Self-Check-In zwischen 6 und 22 Uhr sofort verfügbar. Über die Website oder via App besteht die Möglichkeit, seinen Arbeitsplatz zu verwalten, Buchungen anzupassen oder Gäste einzuladen. Beehive unterhält in Hamburg City und St. Georg zwei weitere Coworking-Spaces, ebenso in Frankfurt und Düsseldorf.
Coworking ist als Konzept für Neues Arbeiten nicht mehr wegzudenken. Die meisten Coworking-Spaces verstehen sich als zeitgemäße Antwort auf eine digitalisierte Arbeitswelt, deren Arbeitsformen agil, projektorientiert und ortsunabhängig sind: mit einer flexiblen, kosteneffizienten und inspirierenden Umgebung für Gleichgesinnte, aber auch Andersdenkende. Jung trifft auf Alt, Erfahrene treffen auf Unerfahrene und teilen Ideen, Know-how und Raum. Konzeptionell decken Coworking-Spaces die Dimensionen einer Shared Economy ab. Digitale Nomaden, Freiberufler:innen, Selbstständige und Startups nutzen die kollaborativen Orte nicht nur, um materielle Güter (z. B. Bürofläche und -infrastruktur) zu teilen, sondern auch immaterielle Güter, wie Ideen und Informationen. Als kreativer und sozialer Hub kann dort Wissen, Erfahrungen und Leidenschaften ausgetauscht und von Synergieeffekten für individuelle oder gemeinsame Projekte profitiert werden. Auch Unternehmen denken Arbeitsmodelle teilweise neu in Richtung Corporate Coworking, wo Mitarbeitenden neben Homeoffice und Büro auch das Arbeiten in Coworking-Spaces angeboten wird. Laut dem Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit (IZA) könnten Coworking-Spaces neben Homeoffice und Büro als dritter Arbeitsort bedeutsamer werden. Der Bundesverband Coworking Spaces zählte im Frühjahr 2020 über 1.200 Spaces in Deutschland – vier Mal so viele wie Anfang 2018. Die Hamburg News stellen sechs besondere Coworking-Spaces in der Hansestadt vor.
Beehive Airport
HK100
Im Fokus: Gründer:innen aus Logistik, Tech und Nachhaltigkeit
Pluspunkte: Austausch mit Branchenkenner:innen, Starthilfe
Ort: Hamburg-Hammerbrook
Der Coworking-Space HK100 am Sitz von Kravag-Logistic in Hamburg-Mitte soll Startups und Game Changer speziell für Logistik und Mobilität zusammenbringen. „Als marktführender Versicherer im Straßengüterverkehr stehen wir mit Fachexpertise und echten Kundenkontakten in der Transportwelt zur Seite“, erklärt Uwe Reisberg, Strategischer Geschäftsentwickler Kravag-Logistic und Head of HK100.
Von Begegnungsflächen bis zu Workations
Wer im HK100 arbeiten möchte, muss sich auf einen Platz bewerben. Die komplette Infrastruktur sowie ein begleitendes Programm von sechs bis 12 Monaten, das digitale Innovationen in Verbindung mit Nachhaltigkeit vorantreiben soll, ist dann kostenfrei. „So unterstützen wir Jungunternehmer und leisten einen wichtigen Beitrag für das Startup-Ökosystem in Hamburg“, betont Reisberg. Im Fokus stehen im HK100 die Themen Internet-of-Things-Cockpits, Blockchain, KI, autonome Intralogistiksysteme, digitale Assistenzsysteme und Green Logistics. Dafür werden Ideeninhaber:innen, Treiber:innen, Tech-Startups und IT-Expert:innen gesucht – einzeln oder als Team. Unter dem Motto „Work, learn, connect“ können diese von großen Unternehmen profitieren und umgekehrt. Darüber hinaus finden Events mit Partnern, Kunden und dem Netzwerk statt. HK100 soll ein Ort kreativen Schaffens sein – im professionellen Austausch mit anderen und dem Dialog mit Branchenkenner:innen. „In Anbetracht von New Work werden Coworking-Spaces auch in Zukunft ihre Daseinsberechtigung haben und derartige Konzepte, wie auch Workations, Begegnungsflächen und inspirierende Orte, weiter zunehmen“, ist Reisberg überzeugt.
Hamburger Ding
Im Fokus: Unternehmen aus Hamburg und Umgebung
Pluspunkte: Premium Business, Lifestyle-Campus
Ort: Hamburg-St. Pauli
Coworking und Büros, Meetings und Events, Sport und Gesundheit, Streaming- und Podcast-Studio auf fünf Etagen mit unterschiedlichem Gestaltungskonzept: Diesen Mix eines Cross-Community-Spaces bietet das Hamburger Ding am Nobistor. „Das Hamburger Ding hat sich zu einem Hotspot entwickelt, an dem Celebritys, Influencer und Unternehmerpersönlichkeiten ein- und ausgehen“, erklärt Marketing Managerin Astrid Schwenecke. „Fotoshootings, Launchpartys und Interviews gehören hier genauso zum Alltag wie Meetings mit Blick über St. Paulis Skyline. Und für spontane Get-together oder Brainstorming gibt es gemütliche Community Areas.“
Jede:r kann sein Ding machen
Mit dem Coworking Day Pass lässt es sich bereits ab einem Tag einchecken und direkt loslegen – für einen Arbeitsplatz im eigenen Büro, am Flex Desk oder für ein Meeting. Beim Arbeiten kann man aufs Laufband steigen, in der Mittagspause zum Sportkurs gehen oder mit professionellem Equipment Podcasts aufnehmen. Auch Gaming und E-Sport werden angeboten. Teams können flexibel zusammenkommen, bei Bedarf zusätzliche Arbeitsplätze nutzen und von einer gewachsenen Infrastruktur profitieren. Kurz: Jeder kann sein Ding machen. „Momentan sind zahlreiche Unternehmen dabei, ihre Büroflächen zu verkleinern, da viele Mitarbeiter:innen zumindest tageweise vom Homeoffice aus arbeiten“, berichtet Schwenecke. „Gleichzeitig suchen diese Unternehmen nach Möglichkeiten, ihren Mitarbeitenden einen persönlichen Austausch zu bieten und Anreize zu setzen, sich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren. Hier bietet das Hamburger Ding hervorragende Möglichkeiten als Campus as a service: flexible Arbeitsplätze, eine wachsende Community und attraktive Angebote im Bereich Sport, Events und Weiterbildung.“
Eeden
Im Fokus: Visionäre Frauen, die sich gesellschaftlich engagieren wollen
Pluspunkte: Begegnung und Zusammenarbeit für feministische Zukunftsideen
Ort: Hamburger Schanze
Raum zum Arbeiten, zur Fokussierung auf Projekte sowie für Begegnungen, Austausch und Zusammenarbeit bietet der feministische Co-Creation-Space Eeden mit interdisziplinärem Netzwerk. Der Ort für visionäre feministische Zukunftsideen soll zugleich Inkubator und kultureller Veranstaltungsort sein. Angesprochen sind Frauen aus Kunst, Kultur, Politik, Musik, Wissenschaft, Wirtschaft und Medien, um die Welt von morgen gemeinsam zu gestalten. „Wir glauben, dass lokale Communitys und gelebte Gemeinschaft ein entscheidender Schlüssel für Wandel und Transformation sind“, erklärt Eeden-Mitgründerin Jessica Louis. „Eeden ist ein Ort für Menschen, die sich eine lebenswerte, gerechtere und glücklichere Zukunft für uns alle wünschen und sich gemeinsam gesellschaftlich engagieren und einbringen möchten.“
Durch Gemeinschaft Kraft freisetzen
Geboten wird Platz für Meetings, Workshops, Off-Sites und Events mit unterschiedlichen Raum- und Nutzungsmöglichkeiten in einem stilvollen historischen Hinterhofgebäude in Hamburgs Szeneviertel Schanze. „Durch die Aufweichung der bisherigen Trennung von Arbeitsplatz und Zuhause sind Coworking-Spaces bereits ein dritter Ort“, erklärt Louis. „Solche Orte können aber mehr bieten, als nur einen Arbeitsplatz. Die Erfahrung von Gemeinschaft ist ein wesentlicher Schlüssel zu mehr persönlicher Zufriedenheit und kann Kraft freisetzen, die Welt vom Kleinen zum Großen zu verändern.“
Cellcolab
Im Fokus: Wissenschaftler:innen, Startups und Spin-offs aus dem Bereich Life Science
Pluspunkte: Nutzung neuester Geräte und Technologien, Netzwerk aus Wissenschaftler:innen, Firmen, Hochschulen, Investor:innen und Business Angels
Ort: Gelände des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE)
Neueste Labore und Geräte oder Reinstraum – Cellcolab stellt dies Wissenschaftler:innen für einen Tag bis zu vier Jahren zur Verfügung. Das Life-Science-Coworking-Labor bietet einzelne Arbeitsplätze oder eine individuelle, in sich abgeschlossene, Laboreinheit für kleine bis große Teams. Darüber hinaus wird ein kompletter CRO (Clinical Research Organization)-Service mit hochmodernen Mikroskopen (Imaging), Proben und Datenanalysediensten (Multi Omics) sowie Zellforschungsdienstleistungen angeboten.
Experte: Im Laborbereich werden Coworking-Spaces weiter boomen
„Unser Angebot richtet sich an Wissenschaftler:innen, Startups und Spin-offs aus dem Life-Science-Bereich, die in einem innovativen und agilen Umfeld zielorientiert arbeiten wollen“, erklärt Gregor Kindelmann, Managing Director von Cellcolab. „Zusätzlich unterstützen wir sie, ihre Ideen in ein Produkt oder einen Service zu übersetzen, indem wir sie mit Expert:innen, Förderprogrammen und Venture Capital vernetzen. Wir begleiten sie auf dem kompletten Weg bei der Entwicklung von erfolgreichen Innovationen im Life-Science-Bereich.“ Ein weiterer Vorteil: Auf dem Gelände der Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf (UKE) gelegen, ist das Coworking-Labor an Patient:innen und Ärzt:innen sowie weiteren Forschungseinrichtungen angebunden. Neben dem Pilotprojekt am UKE plant Cellcolab ein Gebäude in zentraler Lage Hamburgs, das regionalen und internationalen Firmen sowie Wissenschaftler:innen ein Mikroökosystem für ihre Entwicklung und Forschung bieten soll. Denn Kindelmann ist der Meinung: „Gerade im Laborbereich werden Coworking-Spaces weiter boomen, da sich die meisten Tätigkeiten nicht ins Homeoffice verlagern lassen. Zudem ist besonders bei unserem Konzept kaum Anfangsinvestment nötig, um die eigenen Ideen zu realisieren, sodass die Nachfrage das Angebot noch für einige Zeit übersteigen wird.“
Factory Hammerbrooklyn
Im Fokus: Unternehmen, Talente, Freelancer:innen, Startups, Wissenschaftler:innen
Pluspunkte: großes Netzwerk, kuratierte Programme und Veranstaltungen
Ort: Hamburg-Hammerbrook
Die Factory Hammerbrooklyn, Teil des erfolgreichen Startup-Entwicklers Factory Berlin, liegt an der Oberhafen-Brücke und damit direkt am Wasser. Zwischen Deichtorhallen und Großmarkt wird eine Infrastruktur für Innovation und Erfindergeist geboten. Zukunftsweisend ist der laut Betreiber upgecycelte Digital Pavillon, der flexible Arbeitsplatzkonzepte bietet. Auf 7.000 Quadratmetern kommen Stadtgesellschaft, Unternehmen, Talente, Freelancer:innen, Startups, Wissenschaftler:innen und Forscher:innen unterschiedlicher Disziplinen zusammen, die gemeinsam etwas bewegen und kreieren wollen – von grünen Städten über weniger Verkehr bis hin zu einem besserem Leben. Hammerbrooklyn soll ein Ort für Experimente, Austausch, gegenseitiges Lernen und Innovationen sein. Das hypermoderne Arbeiten an den Elbkanälen basiert auf Mitgliedschaft für Einzelpersonen und Teams. Diese erhalten einen Zugang zu den Räumen in Hamburg und Berlin, können digitale Tools nutzen und an exklusiven Veranstaltungen und kuratierten Programmen teilnehmen. Unter anderem werden private Büros, Fix Desks, größere Teambereiche, Meetingräume und ein Platz am großen Community-Table mit Rückzugsmöglichkeiten in Telefonzellen angeboten. Neben Company Builder, Ideenschmiede und Innovations-Hub versteht sich die Factory Hammerbrooklyn vor allem als ein großes Netzwerk aus Künstler:innen, Musiker:innen, Politik, Wirtschaft, Unternehmen, Startups und Investor:innen. Nach eigenen Angaben vereint die Factory Berlin an beiden Standorten mehr als 5.000 internationale Mitglieder und über 150 Startups und Unternehmen.
mm/sb