„Vom Showcase zur Kundenlösung“, so beschreibt Henrik Falk, Vorstandsvorsitzender der Hochbahn, den Übergang vom HEAT-Projekt zur Innovationspartnerschaft. „Jetzt gilt es in einem hochkompetenten Netzwerk den nächsten Schritt zu tun und ein System zu entwickeln, das wir im alltäglichen Regelbetrieb einsetzen können.“ Der Hochbahn-Partner ZF Friedrichshafen, weltweit drittgrößter Automobilzulieferer, soll dabei für Bereitstellung, Service und Reparaturen elektrischer Shuttles sowie Schulungen für Mitarbeitende und Werkstätten zuständig sein. Die Shuttles von ZF Friedrichshafen bieten nach Unternehmensangaben Platz für bis zu 22 Personen. Zunächst sollen sie auf getrennten Fahrspuren in mehreren Hamburger Einsatzgebieten eingesetzt werden, später könnte dann auch das autonome „Mitschwimmen“ im Straßenverkehr Realität werden.
Fahrerloses Fahren soll künftig einen wesentlichen Beitrag zur modernen Mobilität in Hamburg leisten. Die ersten Praxistests mit autonomen Fahrzeugen im ÖPNV sind bereits abgeschlossen. Im Oktober 2021 drehte der autonome Kleinbus HEAT im Rahmen des gleichnamigen Forschungs- und Entwicklungsprojekts der Hochbahn seine letzte Runde in der HafenCity. Nun soll der nächste Schritt folgen: Mitte Mai vereinbarte die Hochbahn eine Innovationspartnerschaft mit dem Technologiekonzern ZF Friedrichshafen, um die Einbindung der autonomen Fahrzeuge in den Nahverkehr-Regelbetrieb weiter voranzutreiben.
Hochbahn und ZF wollen autonome ÖPNV-Fahrzeuge in den Hamburger Straßenverkehr bringen
Neuer Schwung für den Hamburg-Takt
Die Innovationspartnerschaft soll den Angaben der Projektpartner zufolge auch den geplanten Hamburg-Takt voranbringen. Dieser sieht vor, dass bis 2030 allen Hamburger*innen von morgens bis in die Abendstunden hinein binnen fünf Minuten ein öffentliches Mobilitätsangebot zur Verfügung stehen soll. Man wolle mit den autonomen Fahrzeugen „eine Lücke im Fahrplan schließen“, so Torsten Gollewski, Leiter Autonome Mobilitätssysteme bei ZF Friedrichshafen. Hamburgs Verkehrssenator Anjes Tjarks erklärt: „Um den Hamburg-Takt insbesondere in den Regionen der äußeren Stadt, in denen der ÖPNV noch weiter verbessert werden muss, zu ermöglichen, können autonome, elektrisch betriebene, nachhaltige Angebote perspektivisch einen wichtigen Beitrag leisten.“
tn/sb