Energiewende

Hamburg Wasser baut Eigenproduktion erneuerbarer Energien aus

5. Mai 2023
Vierte Windkraftanlage auf dem Hamburger Klärwerksgelände in Betrieb. Hamburg Wasser will bis 2030 energieautark sein

3,6 Megawatt Leistung, 180 Meter hoch und bis zu 9.000 Megawattstunden erneuerbarer Strom jährlich – das sind die Eckdaten der neuen Windenergieanlage auf dem Klärwerksgelände Dradenau im Hamburger Hafen. Durch die Inbetriebnahme der mittlerweile vierten Windkraftanlage will Hamburg Wasser ihren Eigenbedarf sukzessive mithilfe erneuerbarer Energien decken. Das Ziel: bis 2030 energieautark zu sein. Die neue Windenergieanlage wird hauptsächlich für die Abwasserreinigung genutzt. Weitere Windenergie- sowie Photovoltaikanlagen sollen folgen.

Hamburg Wasser: fast 80 Prozent selbst produzierter Strom

„Im voraussetzungsvollen Umfeld des Hamburger Hafens Windenergie zu ermöglichen, ist ein bundesweit einzigartiger Erfolg und ein sichtbares Zeichen für unseren unbedingten Willen, den Ausbau der Erneuerbaren in unserer Stadt weiter voranzutreiben“, sagt Umweltsenator Jens Kerstan. Aktuell liegt die Stromeigenversorgungsquote von Hamburg Wasser bei fast 80 Prozent. Bis 2025 soll die Quote bei 85 Prozent liegen und bis 2030 die 100 Prozent-Marke erreichen. „Windenergie wird auch beim weiteren Ausbau eine wichtige Rolle spielen – momentan planen wir vier weitere Anlagen an unternehmenseigenen Standorten“, erklärt Ingo Hannemann, Geschäftsführer Hamburg Wasser. Die nächste Anlage soll innerhalb der nächsten zwei Jahre entstehen. Als Standort für den Ausbau der eigenen Energieproduktion setzt Hamburg Wasser stark aufs Klärwerk im Hafen. 

Klärwerk wichtiger Energiestandort für Strom, Wärme und Biogas

Auf dem Klärwerksgelände Dradenau sind nun drei Windkraftanlagen in Betrieb, die bei einer installierten Gesamtleistung von 8,6 Megawatt jährlich bis zu 23.000 Megawattstunden Windstrom produzieren können. Eine weitere Anlage am Klärwerksstandort Köhlbrandhöft liefert jährlich etwa 8.000 Megawattstunden erneuerbaren Strom. Der Strom aus der neuen Windenergieanlage wird vor allem zur Eigenversorgung der Abwasserreinigungsanlagen genutzt, Überschüsse werden ins Hamburger Stromnetz eingespeist. Neben vorgesehenen Photovoltaikanlagen erhöht sich durch die aktuelle Erweiterung der Klärschlammverbrennungsanlage nicht nur die Strom-, sondern auch die Wärmeproduktion. Hamburg Wasser plant auch drei weitere Faultürme, in denen Klärgas produziert und zu Erdgasqualität aufbereitet, ins städtische Gasnetz eingespeist werden soll. Durch die Bemühungen, mit energieeffizienteren Anlagen den Stromverbrauch zu senken, das Energiepotenzial von Abwasser besser zu nutzen und den Ausbau erneuerbarer Energien voranzutreiben, wurde das Hamburger Klärwerk vom größten städtischen Energieverbraucher zum Energieproduzenten entwickelt. Seit über zehn Jahren wird mehr Energie erzeugt als verbraucht.
nj/mm

Quellen und weitere Informationen

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