Bei einer Diskussionsrunde mit Experten in der HSBA am Montag (13. Januar) betonte Hamburgs Wirtschaftssenator Michael Westhagemann, dass die Energiewende und die Klimawende nicht ohne den Einsatz der Wasserstofftechnologie gelingen könnten. „Wir müssen die Energiewende mit der Klimawende kombinieren“ erklärte Westhagemann, der im Hamburger Hafen eine Wasserstoff-Elektrolyse mit einer Leistung von 100 Megawatt schaffen will. Mit der Energie könnten dann die Produzenten von Stahl, Aluminium und Kupfer im größten Industriegebiet Europas versorgt werden.
Hamburg hat gute Chancen eine führende Metropole für die Energiewende zu werden. Die Windkraft im Norden, die vorhandenen natürlichen Speichermöglichkeiten und der Hafen als Drehscheibe für zusätzlich benötigte Importe des Gases sind gute Vorraussetzungen für die Hansestadt. Die Technologie für die Elektrolyse zum Erzeugen von Grünem Wasserstoff in großen Mengen ist vorhanden. Allerdings müsse die Politik noch die Rahmenbedingungen für eine wirtschaftliche Nutzung der regenerativen Energien schaffen, hieß es auf einer Podiumsdiskussion im Innovationshub Square (HSBA).
Energiewende und Klimawende erfordern Wasserstoff-Technologie
Rahmenbedingungen für regenerative Energien
Die fünf norddeutschen Länder haben bereits eine gemeinsame Wasserstoff-Strategie entwickelt. In diesem Jahr sei auch der Bund aufgefordert, eine nationale Strategie zu präsentieren, die eine wirtschaftliche Nutzung des Energieträgers zulasse und die erforderliche Sicherheit für die benötigten hohen Investitionen gebe. Deutschland steht bei der Wasserstofftechnologie im Wettbewerb mit Ländern wie Niederlande, Dänemark aber auch Österreich, die bereits Rahmenbedingungen für die Erzeugung von so genanntem Grünem Wasserstoff geschaffen haben.
Offshore-Windanlagen ausbauen
„Wir investieren in Wasserstoff-Technologie in ganz Europa, aber nicht in Deutschland“ erklärte dazu der Vattenfall-Geschäftsführer und stellvertretende Vorsitzende der Hamburger Wasserstoffgesellschaft Oliver Weinmann. Da der Einsatz von Windkraftanlagen auf Land zunehmend auf den Widerstand von Bürgern trifft, fordert Westhagemann den Ausbau der Offshore-Windkraft auf mindestens 30 Gigawatt bis 2030. In der Perspektive könnten dann große Windparks in der Nordsee entstehen, in denen gleichzeitig auch der Wasserstoff produziert wird, der dann per Schiff an Land transportiert wird. Aus der Wasserstoffwirtschaft ergeben sich auch Chancen für den Hamburger Hafen.
Chancen für den Hafen
Es sei absehbar, dass die Energiebedarfe der Zukunft nicht in Deutschland alleine produziert werden können. Etwa 50 Prozent der benötigten Energie werde importiert werden müssen. Dazu könnten etwa in Afrika große Anlagen entstehen, bei denen mit Photovoltaik der Wasserstoff gewonnen wird. Das eröffne den Ländern neue Chancen, aber auch dem deutschen Anlagenbau, der die erforderlichen Elektrolyse-Anlagen produzieren könne, hieß es bei der Podiumsdiskussion weiter. Der Wasserstoff könne dann in Pipelines, aber auch per Schiff nach Europa und in den Hamburger Hafen gebracht werden.
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