In fünf von insgesamt 11 Folgen waren Gründer mit innovativen Ideen aus Hamburg vertreten. Ähnlich wie bereits in der 5. Staffel, kamen auch in diesem Jahr die Teilnehmer aus den unterschiedlichsten Branchen. Als absoluter Deal-König erwies sich Ralf Dümmel. Mit Investitionen von rund zwei Millionen Euro schnappte er sich die meisten Deals, wie die Gründerszene analysierte.
Auch mit der diesjährigen Staffel der Gründershow ‚Die Höhle der Löwen‘ konnte sich Vox jeden Dienstag zur Primetime die Marktführerschaft sichern: Durchschnittlich verfolgten 14,2 % der 14- bis 59-Jährigen bzw. 17,3 % der 14- bis 49-Jährigen die elf neuen Folgen des TV-Erfolgsformats. Mit von der Partie waren fünf Hamburger Startups, die sich in den Löwenkäfig wagten. Von Tattoos über Privatkonzerte bis zu Performance-Food – Die Hamburg News lassen die vergangene DHDL-Staffel Revue passieren.
Fünf von 11 Folgen mit Hamburger Beteiligung
Jagua for You als One-Woman-Show
Gleich in der ersten Folge überzeugte die Janet Carstensen, die frischen Wind in die Tattoo-Branche bringen will: Mit Jagua for you präsentierte sie Investoren ein Hautgel für temporäre Tattoos. Die aus dem Saft der südamerikanischen Frucht Genipapo Americana gewonnene Farbe hält bis zu zwei Wochen und bringt keinerlei Nebenwirkungen mit sich, versprach die 37-Jährige. Die beiden Wunsch-Löwen Nils Glagau und Judith Williams („Wir wollen Frauen ermuntern, noch viel mehr in die Höhle der Löwen zu kommen und ihre Unternehmen vorzustellen.“) bissen an. Beide wollten gemeinsam mit je 75.000 Euro gegen je 15 % der Firmenanteile einstiegen. Wie sich später rausstellte, investierte nur Glagau.
Ein ganz persönlicher Pitch – Soummé
In der nächsten Sendung wagte sich Sümmeyya Bach in die Manege und beindruckte die Jury mit einem starken Pitch. Hinter ihrer Produktenwicklung steht eine emotionale Geschichte: Die 31-Jährige leidet unter Hyperhidrose. Deshalb hat sie mit Soummé ein Antitranspirant mit Pflegestoffen entwickelt, das die Schweißproduktion um „bis zu 90 Prozent“ reduzieren soll. Sie bekam gleich drei Deals angeboten – von Judith Williams, Georg Kofler („Ich finde Sie als Gründerin beeindruckend.“) und Ralf Dümmel. Die Wahl fiel auf Dümmel (150.000 Euro für 20 % der Firmenanteile), der schließlich auch aus dem Norden kommt.
Wedoo: vom heimischen Keller vor ein Millionenpublikum
Antje Risau von Weedo entwickelte die ersten Kollektionen im heimischen Keller, bald folgten die ersten Aufträge aus ganz Europa. Auf ihrem Weg als Unternehmerin wird sie seit einigen Jahren von den Hamburger Wirtschaftssenioren begleitet. Dieses Jahr schaffte es die 39-Jährige in die Höhe der Löwen (Folge 9): Die gelernte Schneiderin hat eine neue Generation von Schneeanzügen entwickelt, die beispielsweise durch eine geschickte Nähweise ‚mitwachsen‘ können und Gelenke durch extra Polster schützen. Obwohl es sich dabei um einen „starken Nischenmarkt“ handelt, wie Georg Kofler bemerkte, machte der Ski-Enthusiast ein Angebot: 100.000 Euro für 30 % der Anteile. Der Deal war perfekt.
Privatkonzerte und Performance-Food
Auch Miriam Schütt und Marie-Lene Armingeon von Sofaconcerts stellten sich den Löwen: Über eine Onlineplattform vermitteln sie Musiker für exklusive Privatkonzerte. Die Gründerinnen haben bereits rund 5.000 Konzerte in 19 verschiedenen Ländern ermöglicht, doch um weiter wachsen zu können, benötigen sie 350.000 Euro und boten dafür 10 % ihrer Firmenanteile. „Die Potenziale sind gewaltig und quasi unendlich, weil sich das internationalisieren lässt“, witterte Georg Kofler das große Geschäft. Doch eine Beteiligung von 30 % für die geforderte Summe war den beiden Wahlhamburgerinnen zu hoch, es kam kein Deal zustande.
Auch die ehemaligen Bundeswehr-Offiziere Philip Brohlburg und Johannes Schröder mussten ohne Deal nach Hause gehen. Mit ihrem Startup Ahead haben sie sich auf Nahrungsergänzungsmittel spezialisiert, die für eine bessere Performance sorgen sollen. Den Löwen stellten sie ihr neuestes Produkt vor – einen Snack-Riegel. Dies sei erste pflanzliche Omega-3-Riegel weltweit, der DHA aus Meeres-Mikroalgen enthält und so auch Vegetariern den Nährstoff zugänglich mache, versprach das Gründerduo. Nils Glagau („Da es gibt es schon viel.“) war das Produkt nicht innovativ genug, andere Investoren schreckte die Firmenbewertung von vier Millionen Euro ab.
Frank Thelen 2020 zum letzten Mal dabei
Die Mediengruppe RTL Deutschland gab bereits bekannt, dass das beliebte Format bereits im Frühjahr kommenden Jahres fortgesetzt werden soll. Neben Judith Williams, Ralf Dümmel, Carsten Maschmeyer, Dagmar Wöhrl, Georg Kofler und Nils Glagau wird dann auch wieder Frank Thelen seinen Platz in ‚Die Höhle der Löwen‘ einnehmen – für ihn ist es jedoch das letzte Mal. Der Tech-Experte gehört zu den Ur-Löwen der ersten Staffel. Es sei „Zeit, neue Wege zu gehen“, so seine offizielle Begründung. Auch im nächsten Jahr werden die Hamburg News wieder berichten, wenn sich mutige Gründer aus Hamburg in Die Höhle der Löwen wagen.
sb/kk