Das sind die Megatrends der Zukunft

3. Juni 2019
Trendforscherin Oona Horx-Strathern: Megatrends verändern die Welt grundlegend. Die Hamburg News skizzieren drei entscheidende Trends

Welche Veränderungen prägen unsere Gegenwart und welche Rückschlüsse lassen sich daraus für die Zukunft von Wirtschaft und Gesellschaft ziehen? Trendforscherin Oona Horx-Strathern sprach beim Hamburg Innovation Summit von 12 Megatrends, die das von ihrem Mann, Matthias Horx, gegründete Zukunftsinstitut identifiziert hat. „Mit diesen Megatrends im Blick, wird der Wandel leichter begreifbar“, so Horx-Strathern.

Megatrend Silver Society: Eroberung neuer Lebenswelten

Neben Megatrends wie Globalisierung und Urbanisierung – schon heute lebt mehr als die Hälfte aller Menschen in Städten, im Jahr 2050 werden es voraussichtlich zwei Drittel sein – skizziert Horx-Strathern das Thema Silver Society. Die Menschen werden immer älter, aber auch jugendlicher. Die Zukunftsforscherin spricht von „Downaging“, das vielfältige Chancen für die Gestaltung neuer Lebenswelten bis ins hohe Alter erlaubt. Doch trotz dieser länger anhaltenden Vitalität, müsse eine zukunftsorientierte Stadt beispielsweise eine seniorengerechte Mobilität ermöglichen. „In Singapur“, so Horx-Strathern, „aktivieren Senioren durch einen Armband-Chip eine verlängerte Ampelphase.“

Megatrend Individualisierung: Gegentrend Co-Culture

Als weiteren Trend nennt sie die zunehmende Individualisierung. Single-Hochburgen wie Hamburg bringen es auf mehr als 50 % Einpersonenhaushalte, „was zu einer wachsenden Isolation führen könnte“, warnt Horx-Strathern. Doch Trends provozieren Gegentrends. „In diesem Fall den der Co-Culture“. Darunter fallen Ansätze wie Co-Working, Co-Gardening oder Co-Living. Nicht die Zahl der von uns bewohnten Quadratmeter – Stichwort Mikroapartments – sei in Zukunft entscheidend, sondern die Qualität der Co-Living-Spaces, die eine Gemeinschaft ganz nach Bedarf erlauben.

Megatrend Konnektivität: Vernetzung durch kluge Stadtentwicklung

Womit Horx-Strathern zum Megatrend Konnektivität kommt – und auf ihr Lieblingsthema Stadtentwicklung und Architektur als Lebensstil. Denn abgesehen von digitalen Kommunikationstechnologien, die unser Leben grundlegend verändert haben, werden wir durch unsere Umwelt geprägt. „Die wahre Aufgabe einer Stadt ist es, gute Beziehungen aller Art zu ermöglichen“, ist Horx-Strathern überzeugt. Und das seit Alters her.

Im antiken Griechenland war die „Agora“ als zentraler Fest-, Versammlungs- und Marktplatz ein identitätsstiftender Ort. Nach diesem Agora-Prinzip sollte die gemeinschaftliche Nutzung öffentlicher Flächen gefördert werden, betont Horx-Strathern. Auch die Architektur könne dem Prinzip der Vernetzung dienen. „Der Platz in Städten ist begrenzt, bleibt nur in die Höhe zu bauen.“ Versetzt angebrachte Balkone können dabei die Kommunikation anregen, „und aus einem Hochhaus ein vertikales Dorf machen.“

ys/sb

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