Startups

5 Fragen an ... das Hamburger Startup Vulvani

15. November 2021
Britta Wiebe und Jamin Mahmood geben Einblicke in die Gründungsphase von Vulvani, einer Bildungsplattform rund um den weiblichen Körper

Durch interaktive Online-Kurse, einem Online-Magazin sowie Social-Media-Aktivität will das Startup Vulvani unkompliziert und spielerisch Wissenslücken über den weiblichen Körper schließen. Britta Wiebe und Jamin Mahmood haben die digitale Bildungsplattform rund um Menstruation, Zyklusgesundheit und Sexualität 2020 an der Universität Hamburg gestartet. 

Hamburg News: Wie ist eure Geschäftsidee entstanden?

Vulvani: Britta verbrachte in Ihren Zwanzigern viel Zeit im Ausland und ärgerte sich, dass ihre Lieblingstamponmarke vor Ort nicht erhältlich war. Eine Freundin erzählte ihr dann von Free Bleeding, also der Menstruation ohne Produkte, welches in ihr ein starkes Interesse entfachte, sich intensiver mit dem eigenen Körper zu beschäftigen und schließlich etwas zu verändern. Jamins Stärken liegen darin, Ideen und Visionen voranzutreiben und als erfahrener Gründer war er derjenige, der Britta dazu ermutigte aus ihrer Leidenschaft im vergangenen Jahr ein Unternehmen zu machen. Wir recherchierten viel über mögliche Business-Modelle und uns war schnell klar, dass Bildung das Herzstück von Vulvani sein würde.

Hamburg News: Wo habt ihr gegründet und wer hat euch unterstützt und gefördert?

Vulvani: Wir haben dieses Jahr offiziell in Hamburg gegründet. Es gibt tatsächlich auch positive Effekte von Corona: die Möglichkeit bzw. Akzeptanz von Remote-Work. Wir sind Teil vom Venture Villa Accelerator in Hannover. Darüber hinaus sind wir im Hamburg Startups Club und neuerdings auch an Hamburg Innovation beyourpilot angedockt. Wir freuen uns sehr über die zahlreichen Unterstützungen. Dies ist nicht nur für das Erfolgreich werden von Vulvani super, sondern zeigt auch, dass viele verschiedene Menschen und Institutionen die Vision hinter Vulvani teilen.

Hamburg News: Was waren die größten Hürden auf dem Weg zur Gründung?

Vulvani: Prozesstechnisch gab es wenig Hürden auf dem Weg zur Gründung. Das Gründen ist ziemlich straight forward und auch schon mit schmalem Geldbeutel möglich. Auf persönlicher Ebene ist es für uns eine Herausforderung, die optimale Work-Life Balance zu finden. Gerade zu Beginn gibt es mehr Ideen als finanzielle oder zeitliche Ressourcen. Hier müssen wir abwägen, priorisieren und unseren Weg finden.

Hamburg News: Wo seht ihr euch in 5 Jahren?

Vulvani: Vulvani ist in fünf Jahren die globale Anlaufstelle für Wissen und Bildung rund um den (weiblichen) Körper. Wir sind ein zentraler Hub, in dem viele verschiedene Stimmen hör- und sichtbar werden und ihr Wissen teilen. Jeder Mensch hat ein Recht darauf den eigenen Körper intensiv kennenlernen zu dürfen. Gesellschaftliche Tabus oder finanzielle Hürden sollten dies nicht verhindern. Unser Ziel ist die Normalisierung tabuisierter Themen durch unterhaltsame Bildung, um Menschen zu stärken und inklusive Gesellschaften zu schaffen.

Britta Wiebe und Jamin Mahmood

Hamburg News: Welche wichtige Empfehlung oder welchen Tipp würdet ihr Gründer*innen mit auf den Weg geben?

Vulvani: Gute Dinge brauchen Zeit. Daher ist Geduld sowie der Glaube an einen selbst und die Vision mit einer der wichtigsten Attribute, die Gründer*innen mit sich bringen sollten. Auch sollte sich die Frage nach dem Why? gestellt werden. Warum machst du das, was du machst? Die Welt verändern? Viel Geld verdienen? Was auch immer es ist, der Fokus darauf ist Grundvoraussetzung für den Erfolg. Flexibilität ist eine weitere wichtige Eigenschaft. Gerade in der turbulenten Startup-Welt können sich externe und interne Faktoren schnell ändern. Hier ist es wichtig, sich schnell anpassen zu können und alte Ideen oder Ziele gnadenlos über Bord zu werfen, wenn sie einfach nicht mehr passen.

Das Interview führte Charles Sinn, Koordinator Content Management bei Hamburg Innovation, in Kooperation mit den Hamburg News.

tn/sb

Quellen und weitere Informationen

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