"Mit dem Brexit werden gewachsene Verbindungen in Wirtschaft, Wissenschaft, Forschung und Kultur in vielen Bereichen erschwert", so Tschentscher weiter. Doch mit dem jetzigen Abkommen müsse man Großbritannien gegenüber nicht dieselben Regeln anwenden wie für entfernte Drittstaaten. Das sei ein Vorteil. Vor dem Hintergrund des offenen Ausgangs der Verhandlungen hatte der Hamburger Senat bereits 2018 eine Brexit-Koordinierungsstelle gegründet, um die Hansestadt auf die Folgen des Austritts Großbritanniens aus der EU vorzubereiten.
Der Hamburger Senat hat die Einigung auf einen Handelspakt in den Brexit-Verhandlungen begrüßt. „Nach vielen Monaten der Ungewissheit herrscht nun Klarheit, auf welcher Grundlage wir unsere künftigen Beziehungen zum Vereinigten Königreich gestalten können. Ich bin zuversichtlich, dass Hamburg den Brexit ohne größere Verwerfungen überstehen wird. Unsere Stadt und unsere Unternehmen sind auf das Ende des Übergangszeitraums vorbereitet", sagte Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher. Der zwischen der EU und Großbritannien im Austrittsabkommen vereinbarte Übergangszeitraum endete am 31. Dezember 2020.
Koordinierungsstelle
Wirtschaftsvertreter begrüßen Handelspakt
Auch Vertreter der norddeutschen Wirtschaft begrüßen das Handelsabkommen. Alexander Anders, Geschäftsführer der IHK Nord (Arbeitsgemeinschaft Norddeutscher Industrie- und Handelskammern), sagt: „Großbritannien ist einer der wichtigsten internationalen Handelspartner der norddeutschen Wirtschaft. Unsere im Ausland aktiven Unternehmen bekommen dadurch die notwendige langfristige Rechtsicherheit für ihre Investitionen und Geschäftsaktivitäten." Anders fordert, die bürokratischen Regelungen für den grenzüberschreitenden Handel im neuen Vertrag möglichst niedrig zu halten, um weitere wirtschaftliche Schäden zu vermeiden.
Insgesamt sind rund 1.000 Hamburger Firmen am Wirtschaftsverkehr mit dem Vereinigten Königreich beteiligt, davon sind rund 160 Unternehmen mit einem Vertretungsbüro, einer Niederlassung, einem Joint Venture oder einer Produktionsstätte permanent vor Ort vertreten.
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