In letzter Zeit erlebt der Schiffsantrieb per Wind eine Renaissance. Der Grund dafür sind die enormen Lasten, die die Schifffahrt hinter sich herschleppt: Umweltgefährliche Chemikalien im Schiffsanstrich, das Einschleppen von standortfremden Organismen mit dem Ballastwasser, das Einbringen von Abwasser und Abfällen ins Meer oder Ölverunreinigungen sowie Schiffslärm beeinträchtigen den Zustand der Meeresumwelt enorm. Vor allem aber machen die Abgase der gigantischen Motoren, die mit giftigem Schweröl betrieben werden, Probleme.
Der Schiffsverkehr auf den Weltmeeren ist schon heute für ca. 2,6 Prozent der klimaschädlichen globalen CO2-Emissionen verantwortlich. Im Jahr 2015 betrugen diese rund 932 Millionen Tonnen – das ist mehr als Deutschland pro Jahr ausstößt. Doch das Klimaschadgas CO2 ist noch das geringste Problem: Aus den Schornsteinen der über 300 Meter langen Riesenpötte quillt Schwefeldioxid, der sauren Regen verursacht und die Schleimhäute der Menschen schädigt. Zudem werden Stickoxide ausgestoßen, die die Atemwege reizen und Smog verursachen. Auch Feinstaub gehört dazu, der in die Atemwege gelangt und gefährliche Lungenkrankheiten und Krebs auslösen kann. Katalysatoren, wie bei Autos oder Lastkraftwagen? „Gibt es auf Schiffen praktisch nicht“, sagt Daniel Rieger, Leiter Verkehrspolitik beim Naturschutzbund Deutschland (NABU).