„Wenn wir die Zukunft der Medizin mitgestalten wollen, müssen wir unseren medizinischen Nachwuchs gezielt fördern“, sagt Fegebank über den Dr. Martini-Preis und ergänzt: „Dank der Spitzenforschung am UKE lernen wir jeden Tag mehr über Krankheiten und mögliche Therapien, die unser aller Leben nachhaltig verbessern.“ Dass der erste Preis in diesem Jahr doppelt vergeben wurde, unterstreicht diese Aussage nochmals. Einer der ersten Preise ging an Dr. Anne Mühlig und ihre Doktorandin Johanna Steingröver aus der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin. Sie konnten einen neuen medikamentösen Therapieansatz für schwere kindliche Nierenerkrankungen entwickeln. Durch ein neues Verständnis der Krankheit haben die Forscherinnen einen Therapieansatz herausarbeiten können, mit dem Nebenwirkungen erheblich reduziert werden können.
Der Dr. Martini-Preis gilt als der älteste Medizinpreis Deutschlands. In diesem Jahr wurden gleich fünf Forscher:innen des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) mit dem Preis ausgezeichnet. Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank und Prof. Dr. Ansgar W. Lohse, Vorsitzender des Kuratoriums der Dr. Martini-Stiftung und Direktor der I. Medizinischen Klinik und Poliklinik des UKE, übergaben die Preise an Nachwuchsforscher:innen im medizinischen Bereich. Die Auszeichnungen wurden für Forschungen zu neuen Behandlungsoptionen von kindlichen Nierenerkrankungen, neue Erkenntnisse zur Metastasierung bei einer Krebserkrankung und für Untersuchungen zur Risikoeinschätzung von Rückenmarkstumoren vergeben. Die Preise sind mit jeweils 10.000 Euro dotiert.
Nachwuchsförderung am UKE
Dr. Martini-Preis zeichnet Forschungen zu Krebserkrankungen aus
Einen weiteren ersten Preis erhielten an Dr. Anastasios Giannou und Dr. Jan Kempski aus der I. Medizinischen Klinik und Poliklinik. Sie konnten einen Nachweis dafür liefern, dass das menschliche Immunsystem ein Treiber bei der Metastasierung einer Darmkrebserkrankung ist. Ein Botenstoff, der normalerweise bei einer Infektabwehr produziert wird, fördert demnach die Verbreitung von Krebszellen im Körper. Durch eine entsprechende Therapie könnte die Nachsorge zukünftig verbessert werden. Der zweite Preis ging an Dr. Michael Bockmayr, Klinik und Poliklinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie. Er konnte eine bessere Risikoeinschätzung von Rückenmarkstumoren durch molekularbiologische und bioinformatische Verfahren erzielen. Dabei unterteilt er die Tumore in zwei Subtypen mit verschiedenen Risiken für einen erneuten Ausbruch der Krankheit. Dadurch könnte eine gezieltere Nachsorge erfolgen.
nj/sb