„Mit dem Austausch der Anodenöfen realisieren wir einen weiteren Meilenstein unserer Dekarbonisierungsstrategie“, erklärt Roland Harings, Aurubis-Vorstandsvorsitzender. Noch gebe es zwar kaum grünen Wasserstoff, um den enormen Bedarf der deutschen Industrie zu wettbewerbsfähigen Preisen zu decken, jedoch gehe man mit diesem Schritt voraus und zeige: „Wir sind bereit“, so Harings. Der Konzern will sich konsequent für das Wasserstoffzeitalter vorbereiten. So will der Multimetall- und Recyclingspezialist im Hamburger Werk bei seinen Anodenöfen zukünftig Wasserstoff anstatt Erdgas zur Reduktion einsetzen. Die dafür nötige Investition in Höhe von 40 Millionen Euro sieht Aurubis als weiteren wichtigen Schritt in der Transformation zur Klimaneutralität. Die neuen Anlagen würden 30 Prozent weniger Erdgas verbrauchen und fast 1.200 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen. Werde vollständig Wasserstoff eingesetzt, würde dies sogar rund 5.000 Tonnen CO2 pro Jahr vermeiden. Zudem würden die neuen Öfen Prozesse flexibler machen und komplexere metallhaltige Kupferkonzentrate verarbeiten können. Wertvolle Rohstoffe aus Metallkonzentraten und Recyclingmaterialien, wie etwa Nickel, könnten dadurch noch effizienter gewonnen werden, was dem steigenden Bedarf an Batterien in der Elektromobilität in die Hände spiele. Der Umbau des Hamburger Werks ist für Frühjahr 2024 geplant.
Aurubis will seine Dekarbonisierungspläne weiter vorantreiben und bei der Produktion auf Wasserstoff setzen. Deshalb investiert der Hamburger Kupferproduzent und -wiederverwerter rund 40 Millionen Euro in wasserstofffähige Anodenöfen. Bisher wird mit Erdgas aufbereitet. Die Umrüstung soll im Frühjahr 2024 erfolgen. Aurubis wäre damit laut eigener Aussage „eine der ersten Kupferhütten weltweit“, in denen Wasserstoff zum Einsatz kommt. Die neue Technologie soll pro Jahr rund 1.200 Tonnen CO2 in Hamburg einsparen.
Verbrauch von 30 Prozent weniger Erdgas durch wasserstofffähige Anodenöfen
Aurubis will vor 2050 klimaneutral produzieren
Die Praktikabilität wasserstofffähiger Anodenöfen hatte Aurubis bereit im Mai 2021 mit einem internen Pilotprojekt unter Beweis gestellt. Im Rahmen dessen wurden Kupferanoden mit Wasserstoff anstelle von Erdgas produziert. Aurubis setzt laut eigener Aussage bei der Produktion schon länger auf Umwelt und Klima. Viele Metalle würden mit weniger als der Hälfte der CO2-Emissionen im Vergleich zum Durchschnitt globaler Wettbewerber hergestellt. Beim Hauptprodukt Kupferkathoden sank der CO2-Fußabdruck seit 2013 um 36 Prozent. Außerdem liegt dieser bei den Werken mehr als 60 Prozent unter dem weltweiten Branchendurchschnitt. Bei Zinn liegen die Werte mit 76 Prozent unter dem globalen Mittel noch besser. Ziel von Aurubis ist es, vor 2050 klimaneutral zu produzieren.
mm/sb