Seit Ende Mai 2019 ist dezentrale Energiehandelsplattform Enerchain live. Das Hamburger IT-Unternehmen Ponton GmbH hatte den Anwendungsfall zwei Jahre zuvor ins Leben gerufen. Den Proof of Concept erbrachten schließlich 45 der bedeutendsten Energieunternehmen Europas, indem sie Strom- und Gasprodukte miteinander handelten – dezentral und anonym, so Ponton-Geschäftsführer Michael Merz. „Die Energiebranche ist sehr stark reguliert, und es kommt kaum zu Betrugsfällen.“ Somit sei das Vertrauen der Teilnehmer am Strommarkt entsprechend hoch. „Die Blockchain-Technologie ist hier nur interessant, wenn sie hilft, die externen Kosten des Handels zu reduzieren“, erläutert Merz.
Durch den Einsatz der Blockchain erfolge die Übermittlung und Prüfung der Angebote wesentlich effizienter als über Intermediäre, verspricht der IT-Spezialist. Die Enerchain-Marktteilnehmer können ihre „Blockchain-Knoten“ selbst betreiben. Damit ist der operative Betrieb nicht auf Dritte angewiesen. Dies führe wiederum zu geringeren Transaktionskosten, die einen niedrigschwelligen Marktzugang ermöglichen sollen.