Laut einer Statista-Umfrage erleben 25 Prozent aller Menschen mindestens einmal in ihrem Leben Angststörungen. Seit Beginn der Corona-Pandemie habe sich dieser Umstand noch weiter verschärft. Gerade Einsamkeit ist ein großes Problem, nicht nur für ältere Menschen, und kann auf lange Sicht sogar krank machen. Menschen brauchen Verbindungen und dazu gehört auch, von anderen gehört zu werden: „Jeder Mensch sollte sich seiner seelischen Belastungsgrenze bewusst sein und mit anderen Menschen offen – ohne Wertung – darüber reden können“, erzählt Florian Schleinig, der neben seiner Tätigkeit als Coach hauptberuflich für Hamburg Marketing arbeitet. Gemeinsam mit den Coaching-Kolleg*innen Ute von Chamier, Annika Reiß und Christian Stegemann kam er Ende 2019 auf die Idee, einen Ort zu schaffen, an dem Menschen ein offenes Ohr finden. Nicht als Ersatz für Psychotherapie, aber als niederschwelliges Angebot, das möglichst vielen Menschen zugänglich ist.
So entstand die Initiative „Redezeit für dich“, die seit Januar 2021 als gemeinnütziges Unternehmen (gUG) aufgestellt ist, und mittlerweile aus einem Team aus rund zwölf Ehrenamtlichen besteht. Neben dem deutschsprachigen Angebot gibt es mittlerweile auch eine englische Version und die Möglichkeit, unter anderem auf Türkisch, Französisch und Polnisch an die Coaches heranzutreten. Zudem ist die Initiative aus aktuellem Anlass seit kurzem Partner der Organisation Alliance for Ukraine, um die mentale Grundversorgung von Geflüchteten zu sichern. Darüber hinaus kooperiert das Social Startup mit weiteren Organisationen, die beispielsweise Ehrenamtliche zum Umgang mit Traumata ausbilden – auch in den Sprachen Ukrainisch und Russisch.